Xanten Sonderfahrt für Senioren

Xanten · Normalerweise erkunden Besucher mit dem Nibelungenexpress Xanten. Gestern hatte Betreiber Ralf Graumann die Bimmelbahn für Einheimische reserviert: Er drehte eine Runde mit Bewohnern des Elisabeth-Hauses.

Ein dreifaches Glockenläuten kündigte die Abfahrt an und los ging die Fahrt im Nibelungenexpress mit 35 Senioren vom Elisabeth-Haus. Bereits nach wenigen Metern zeigte sich: Gute Stimmung kennt keine Altersgrenze. In manch einer Sitzreihe wurde schon gleich nach Abfahrt gesungen. Der Rest freute sich auf eine gemütliche Bummelfahrt und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Xanten.

Es war eine spontane Idee von Ralf Graumann, dem Betreiber des vor allem bei Touristen beliebten Nibelungenexpresses, die Bewohner des Elisabeth-Hauses auf eine Bummelzugfahrt einzuladen. "Mein Vater ist auch nur noch schwer zu Fuß unterwegs", erklärte er, "und er will schließlich trotzdem was von Xanten sehen." Ähnlich müsse es den Bewohnern des Elisabeth-Hauses gehen, so die Überlegung Graumanns. "Die meisten kommen ja gar nicht mehr bis in die Innenstadt raus." Und da er sich als echter Xantener sieht, wollte er denn mal was für Xantens ältere Bewohner tun.

Die Senioren nahmen die Einladung dankend und gut gelaunt an. Jeder Passant wurde winkend und fröhlich gegrüßt, jede Sehenswürdigkeit neugierig bestaunt. "Es ist ein schöner Zeitvertreib und ein nettes Angebot", meinte Renate van Bonn. Die rüstige Dame geht zwar immer noch gern und oft spazieren, doch einige Sehenswürdigkeiten Xantens sind selbst für sie zu weit entfernt. So hat sie zum Beispiel noch nie das modern gebaute Römermuseum gesehen, ein wichtiger Haltepunkt auf der Route des Nibelungenexpresses.

Andere Bewohner haben es gänzlich schwer, Xanten zu besichtigen. Annemarie Glockhaus etwa kann nicht mehr allein laufen, weshalb sie sich auf die Fahrt im Express schon länger gefreut hat. "Xanten hat so viele Wahrzeichen, da freut man sich doch, sie mal zu sehen", erklärte sie.

Staunen über das Siegfriedtor

Neben den altbekannten Sehenswürdigkeiten, fanden die Senioren jedoch vor allem die Neuerungen und baulichen Veränderungen in Xanten sehr interessant. So war einigen die Mensa des Stiftsgymnasiums noch nicht bekannt. Andere haben den neuen Hafen noch nicht besichtigen können. Und auch die Skulptur "Siegfriedtor" am Nibelungenplatz hatten viele noch nicht gesehen. Ebenso zeigten und erzählten die Senioren gerne, wo sie selbst gewohnt haben und was sich dort alles verändert hat. Letztlich lernte jeder Neues über seine Heimatstadt und seine Mitbewohner kennen.

"Ich hätte den ganzen Tag so weiter fahren können", urteilte Renate van Bonn nach der Fahrt durch Xanten. "Das war eine richtig gute Idee", lobten auch andere Fahrgäste Ralf Graumann.

(RP)
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