Xanten Neue Blumenkästen vor der Eisdiele am Markt

Xanten · Fausto Santin sorgt für mehr mediteranes Flair auf dem Marktplatz. Die Kästen kosten mehrere hundert Euro und kommen aus Italien.

 Fausto Santin (72) gießt die Geranien vor seiner Eisdiele. Er macht immer noch Judo und ist leidenschaftlicher Radsport-Fan.

Fausto Santin (72) gießt die Geranien vor seiner Eisdiele. Er macht immer noch Judo und ist leidenschaftlicher Radsport-Fan.

Foto: Armin Fischer

Fausto Santin schätzt die Xantener Gemütlichkeit. Doch nachdem der Marktplatz neugestaltet wurde, fehlte ihm etwas: Blumen. Der Eisdielenbesitzer fand, der Platz sah ein bisschen "öde" aus, und statt der - zugegebenermaßen unauffälligen - langgezogenen Lampen rund um den Platz wünschte er sich alte Hängelaternen. "Die Form der Lampen ist natürlich Geschmacksache", meint Santin. Aber er hat sich entschieden, an den beiden Laternen vor seiner Eisdiele Blumenkästen anzubringen. Damit möchte er etwas mediterranes Flair erzeugen.

Die Stadtverwaltung hat seinem Vorschlang zugestimmt und ihm die Genehmigung erteilt. Jetzt hängen die neuen Blumenampeln, die der Eismann unter anderem mit Weihrauch und Geranien bepflanzt hat. Die Kästen stammen von einem befreundeten Eisen-Schmied aus Italien, der die Kästen nach Maß angefertigt hat. Santin hat ihm den Umfang der Laternenpfähle geschickt. Die Pflanzkästen sind aus Gusseisen. Von Innen sind sie lackiert, damit sie nicht rosten, wenn Santin die Pflanzen regelmäßig gießt. Die Kästen bestehen aus zwei Hälften, die miteinander verschraubt werden. Ein Kasten kostet mehrere hundert Euro. Wie viel genau, möchte der 72-Jährige nicht verraten. Er glaubt aber nicht, dass die Stadt nach seinem Vorbild weitere Kästen aufhängen lässt. Das sei vermutlich zu teuer, sagt Santin und reibt dabei Daumen und Zeigefinger aneinander. Doch vielleicht folgen andere Ladenbesitzer rund um den Marktplatz seinem Beispiel und verschönern den Abschnitt vor ihrem Laden.

Santin kommt aus Norditalien, aus einem Dorf in den Dolomiten. Viele Jahre hat er eine Eisdiele in Gelsenkirchen geführt. Eigentlich wollte er wieder zurück nach Italien, als sein Sohn ein Studium in München begann. Von dort wäre er in vier Stunden in Italien gewesen. Doch sein Sohn Fabio entschied sich, in die Fußstapfen des Vaters zu treten. So kam die Familie nach Xanten, um hier eine Eisdiele zu eröffnen.

Seine Eisdiele ist beliebt. Sogar die Radsport-Legende Hennes Junkermann (80) kommt regelmäßig zweimal die Woche bei Santin vorbei, um Eis zu essen. Das freut den leidenschaftlichen Radsport-Fan. Besonderen Gästen serviert Santin seinen selbstgemachten Limoncello. Dafür legt er Zitronenschalen in klarem Schnaps ein. Das kocht er dann zusammen mit einem Milch-und-Sahne-Gemisch. So wird der Limoncello ganz cremig und unterscheidet sich vom Original.

Die Santins sind glücklich in Xanten. "Wir arbeiten da, wo andere Leute Urlaub machen", meint Santin. Sein Sohn wird die Eisdiele irgendwann weiterführen.

(RP)
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