Tönisvorst Schule wird maßgeschneidert

Tönisvorst · Die Vorbereitungen für die Einrichtung Sekundarschule in Tönisvorst laufen auf vollen Touren. Nach mehreren Sitzungen des Arbeitskreises haben sich jetzt Lehrer der Grund- und der weiterführenden Schulen getroffen.

 Die Vorbereitungen für die Einrichtung Sekundarschule in Tönisvorst laufen auf vollen Touren.

Die Vorbereitungen für die Einrichtung Sekundarschule in Tönisvorst laufen auf vollen Touren.

Foto: dapd, dapd

Einige Eckpunkt der neuen Schule, die im Schuljahr 2013/14 den Betrieb aufnehmen soll, stehen bereits fest. "Viele Details werden wir jetzt nach und nach mit Lehrern und Eltern erarbeiten", sagt Bürgermeister Thomas Goßen, der mit Freude an die Aufgabe geht: "Eine Stadt hat nicht oft die Möglichkeit, eine maßgeschneiderte Schule mitzugestalten."

Fest steht, dass Kinder mit den verschiedensten Neigungen in der 5. und 6. Klasse gemeinsam unterrichtet werden — was einer Verlängerung der Grundschulzeit gleichkommt. Eine individuelle Förderung für langsam- und für schnelllernende Kinder gehört zum Konzept. Ob die zweite Fremdsprache in der 6. oder erst in der 8. Klasse eingeführt wird, bleibt dem Schulträger, also der Stadt, überlassen.

Auch ob der gemeinsame Unterricht nach der 6. Klasse fortgeführt wird, oder ob, wie in der Gesamtschule, nach Neigungen differenziert wird, kann der Schulträger entscheiden. "Es scheint auf eine Differenzierung hinauszulaufen", teilt Goßen mit.

Drei Eingangsklassen sind nötig

Fest steht, dass in der Sekundarschule mindestens an drei Tagen bis 15 Uhr unterrichtet wird. Ob das Ganztagskonzept sich über die gesamte Woche erstreckt, kann die Stadt selber entschieden. Für den Ganztag gibt das Land einen Lehrstellenzuschlag von 20 Prozent. Die Klassengröße beträgt in der Sekundarschule mindestens 25 Kinder. Um eine Sekundarschule zu gründen, braucht es drei Eingangsklassen. "Das heißt, 75 Eltern müssen ihr Interesse bekunden, damit wir den Antrag stellen können", sagt Goßen. Um den Elternwillen festzustellen, plant die Stadt, in jeder der vier Grundschulen Informationsabende zu veranstalten und Informationsblätter zu verteilen.

Obwohl das Interesse der knapp 300 Tönisvorster Grundschüler, die 2013 auf die weiterführende Schule wechseln, zählt, will die Stadt den Fragebogen an alle Eltern der Klassen 1 bis 3 verteilen. Gefragt wird nach der gewünschten Schulform, wenn es keine Sekundarschule geben soll und, ob die Eltern ihr Kind an einer Sekundarschule anmelden würden. "Es ist ganz wichtig, dass die neue Schule von Eltern und Lehrern mitgestaltet und angenommen wird", betont Goßen..

Eine enge Zusammenarbeit mit dem Michael-Ende-Gymnasium gehört zum Konzept. "Die Schüler der Sekundarschule Tönisvorst haben einen Rechtsanspruch auf den Besuch der Oberstufe am Michael-Ende-Gymnasium", sagt Goßen. Dabei sei vorgesehen, dass die Sekundarschüler die Klasse 10 im Gymnasium wiederholen und dann in die Oberstufe gehen, also das Abitur nach neun Jahren ablegen. Besonders begabte Sekundarschüler haben aber die Möglichkeit, direkt in die Oberstufe zu wechseln. Auch eine frühere Zusammenarbeit mit dem Gymnasium bei besonderer Begabung sei prinzipiell denkbar, müsse aber von den Schulleitungen entschieden werden, sagt Goßen.

Ein weiteres großes Thema ist die Inklusion, also das gemeinsame Lernen von behinderten und nichtbehinderten Schülern in der Sekundarschule. "Auch darüber wird gesprochen, generell steht die Stadt dem Thema offen gegenüber", sagt der Bürgermeister. Wer die Leitung der neuen Schule übernimmt, bestimmt die Bezirksregierung. Die Lehrer der Haupt- und Realschule, die mit der Gründung der Sekundarschule sukzessive auslaufen, können in der Sekundarschule unterrichten.

Noch völlig offen ist das Raumkonzept. Fest steht, dass sowohl das Schulzentrum Corneliusfeld als auch das 500 Meter entfernte Gebäude der Hauptschule Kirchenfeld genutzt werden. Für die Mittagsverpflegung der Ganztagsschüler muss ebenfalls noch eine Lösung gefunden werden. Da das Land die neue Schulform finanziell großzügig unterstützt, ist Goßen sicher, dass gute Lösungen gefunden werden. "Am Ende werden wir ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot haben", ist der Bürgermeister optimistisch. Frage des Tages

(WS03)
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