Willich Räumdienste im Dauereinsatz

Willich · Das Schneechaos hat viele Menschen am Montagmorgen kalt erwischt. Trotz nächtlichem Streudienst und besonnenen Autofahrern kam es zu einigen Unfällen im Kreis. Auch heute kann es wieder glatt werden.

Schnee-Vergnügen in Nettetal
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Um 2.30 Uhr war die Nacht für das Team des Willicher Bauhofes vorbei. Die Räumtruppe rückte mit sämtlichen Fahrzeugen aus, um die Straßen vom Schnee zu befreien. "27 Mitarbeiter waren in der Nacht auf Montag im Einsatz", erklärt Bernd Kuhlen, Leiter des Bauhofs in Willich. Sie schoben mit sechs Lkw den Schnee von den Hauptverkehrsstraßen, streuten Salz, machten zu Fuß die Gehwege vor Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden eisfrei.

Selbst in Tönisvorst, das 1997 den klassischen Winterdienst abgeschafft hatte, waren Räumwagen unterwegs. "Nachts um 2 Uhr wurden Streufahrzeuge geordert, ab 3 Uhr wurde gestreut", berichtet Sprecherin Catharina Perchthaler. Die Verwaltung nimmt in solchen Fällen die Dienste eines Unternehmers aus Kempen in Anspruch, der auf Abruf bereit steht.

Auch der Kreis Viersen schickte ab 3 Uhr früh seine drei Streuwagen auf die 128 Kilometer Kreisstraßen. Sorgen machten dem Leiter des zuständigen Amtes für Technischen Umweltschutz und Kreisstraßen, Dieter Kumstel, vor allem die angekündigten Temperaturen im tiefen Minusbereich. Die Gefahr: Der Schneematsch könne sich dabei in gefährliches Eis verwandeln. Deswegen wurde auch der Schneematsch gleich mit weggeräumt.

Dennoch verzeichnete die Polizei kreisweit sieben Unfälle, die sie auf die Witterungsbedingungen zurückführte. Meist blieb es bei Blechschäden, beim Zusammenstoß eines Linienbusses mit einem Lkw in Elmpt wurden der Busfahrer und ein weiterer Insasse allerdings schwer, der Lkw-Fahrer und fünf Fahrgäste des Busses leicht verletzt. Der Sachschaden liegt nach Angaben der Polizei über 100 000 Euro.

Die Taxibranche hatte dagegen viel zu tun. Etliche Pendler entschieden sich kurzerhand, das eigene Auto stehen zu lassen und sich zur Arbeit bringen zu lassen. "Ab 5 Uhr morgens hatten wir so viele Anrufe, dass wir die gar nicht alle sofort bewältigt bekamen", heißt es beim Willicher Taxiunternehmen Kurth. Alle sechs Fahrzeuge waren im Einsatz, an einem "normalen" Montag wären es vielleicht nur vier oder fünf gewesen. Geschäftsfördernd wirkte auch, dass zahlreiche Züge der Deutschen Bahn nur verspätet fuhren. "Es gab auch einige Ausfälle", sagt ein DB-Sprecher.

Besonders mit Schnee und Eis zu kämpfen hatten die Briefträger. Nach Angaben eines Post-Sprechers waren die Zusteller gestern allesamt unterwegs, in Tönisvorst allerdings mit Einschränkungen. Aus Erfahrung wisse die Post, dass bei solchen Wetterverhältnissen wegen nicht geräumter Wege nicht überall Sendungen zugestellt werden können. Der größte Teil der Haushalte dürfte jedoch Post bekommen haben.

(RP)
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