Tönisvorst Theo begrüßt die Sternsinger

Tönisvorst · Heute ist der Tag der Heiligen Drei Könige. In Vorst sind die Sternsinger der Pfarre St. Godehard unterwegs und sammeln Spenden für das Partnerprojekt der Pfarre in Burundi.

„Wie wäre es denn mit diesem?“, fragt Judith Brauweiler und hält ihrer Tochter Jasmin ein braunes Gewand mit einem weißen Kragen, goldenen Sternen und Monden hin. Die Achtjährige nickt. Es gefällt ihr. „Das war früher mein Lieblingsgewand, aber da bin ich leider rausgewachsen“, bemerkt Hannah (10 Jahre) und sucht sich selber aus der Vielzahl der Gewänder, die auf der langen Kleiderstange hängen, ein passendes heraus. Auch Christina (10 Jahre) ist auf der Suche nach dem richtigen Outfit, das sie über dem dicken Skioverall tragen kann.

Ehrenamt seit 40 Jahren

Die drei sind die ersten, die sich im großen Saal von Haus Vorst einfinden und haben dementsprechend freie Auswahl. „So ruhig war es um diese Zeit noch nie. Normalerweise wimmelt es von Kindern“, sorgt sich Marianne Geenen. Seit 40 Jahren organisiert sie Jahr für Jahr die Aktion in Vorst. Doch so wenige Kinder seien es noch nie gewesen. Die Zeiger der Uhr rücken weiter und schließlich sind es gerade einmal knapp 20 junge Sternsinger, die mit ihren erwachsenen Begleitern von Haus Vorst losziehen.

Zu Hannah und Christina haben sich Mara (9) und Sebastian (11) gesellt. Das vierköpfige Sternsingerteam besteht aus Casper, Balthasar, Melchior und dem Sternträger. Dazu kommt Betreuerin Laura Bräuning. Als erstes steht die Raedtstraße auf dem Rundgang an. Doch gleich beim ersten Haus stocken alle vier. „Da ist ein Hund im Garten und keine Klingel am Tor“, stellt Hannah fest. Doch Laura Bräuning beruhigt. Sie kennt West Highland Terrier Theo. Der ist freundlich gestimmt. Nur das Tor muss sofort wieder zugemacht werden, damit Theo nicht auf die Straße rennt. An der Haustür dann der ersehnte Klingelknopf. Sebastian drückt drauf und Sekunden später öffnet Claudia Geenen die Tür. „Ich habe schon auf euch gewartet“, sagt sie. Die Vier setzen zum Lied „Stern von Bethlehem“ an. Dem folgen ein kurzes Gebet und das Aufmalen des Segensspruches „20+C+M+B+09“.

Claudia Geenen füllt die Sammeldose, und für die Sternensinger gibt es eine weihnachtlich aussehende Tüte mit Süßigkeiten. „Für die viele Arbeit und den weiten Weg“, schmunzelt die Vorsterin, als sie Bräuning die Tüte überreicht. Das „Danke“ der Sternsinger kommt von Herzen. Bei der nächsten Haustür haben sie Pech. Niemand ist daheim. Beim nächsten Haus haben sie mehr Glück, hier freut sich jemand, die Sternsinger zu sehen. Ein Geldschein wandert in die Dose und wieder malt Sebastian mit Kreide den Segensspruch. Selbstverständlich wird vorher stets gefragt, ob das auch gewünscht ist.

Bei Minustemperaturen, Schnee und eisigem Wind wird es allen trotz dicker Kleidung kalt. Wie gut, dass es zum Abschluss in Haus Vorst etwas Warmes zu trinken gibt. Rote Nasen, blanke Augen und gefüllte Sammeldosen bilden den Abschluss der Aktion. „Es ist doch klasse, dass die Leute uns Geld geben, für Kinder, die es wirklich brauchen“, strahlt Christina. Da sei man gerne unterwegs, auch bei Frost und Schnee.

(RP)
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