Tönisvorst Kosten für Markt sollen sinken

Tönisvorst · Im Hauptausschuss wurde erneut über die Gebühren für den Wochenmarkt in St. Tönis diskutiert. Die Hälfte der Kosten soll durch Müll verursacht werden. Die Händler halten dagegen und sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden.

 Metzgermeister Markus Helbig: "Im Ausschuss wurde nur über die Kosten gesprochen, die der Müll verursacht, dabei sind die Verwaltungskosten so hoch, daran muss gearbeitet werden."

Metzgermeister Markus Helbig: "Im Ausschuss wurde nur über die Kosten gesprochen, die der Müll verursacht, dabei sind die Verwaltungskosten so hoch, daran muss gearbeitet werden."

Foto: Hüskes, Achim

"Im Ausschuss wurde nur über die Kosten gesprochen, die der Müll verursacht", sagt Metzgermeister Markus Helbig, "dabei sind die Verwaltungskosten so hoch, daran muss gearbeitet werden." Einen entsprechenden Bürgerantrag hatten die Händler bereits im Juli gestellt: "Die Markthändler regen an, die Gebühren für den Wochenmarkt wieder zu senken und die Verwaltungskosten zu reduzieren." Zuvor waren die Gebühren zum zweiten Mal in zwei Jahren erhöht worden. 1,74 Euro zahlen die Händler jetzt pro Meter. Strom wird extra berechnet.

 Eierhändler Wolfram Holz: "Die Hälfte der Kosten soll durch Müll verursacht werden? Das kann nicht sein. Wir haben einen Container, in den wir selber unseren Anfall werfen."

Eierhändler Wolfram Holz: "Die Hälfte der Kosten soll durch Müll verursacht werden? Das kann nicht sein. Wir haben einen Container, in den wir selber unseren Anfall werfen."

Foto: Kaiser

Auch die Verwaltung gibt zu: "Ein Stand auf dem St. Töniser Wochenmarkt ist doppelt so teuer wie in den meisten anderen Städten des Kreises." Ursache dafür sei laut Verwaltung die Abfallentsorgung: Mit 6000 Euro im Jahr schlägt sie zu Buche. "In anderen Kommunen nehmen die Beschicker ihren Müll wieder mit", sagte Wolfgang Schouten vom Ordnungsamt, "würden wir das bei uns auch so handhaben, könnten wir die Kosten halbieren und die Gebühren ebenso."

 Egal ob Kohl, Möhren oder Salat: 1,74 Euro pro Meter zahlen die Händler auf dem St. Töniser Wochenmarkt für ihren Stand. Strom wird extra berechnet.

Egal ob Kohl, Möhren oder Salat: 1,74 Euro pro Meter zahlen die Händler auf dem St. Töniser Wochenmarkt für ihren Stand. Strom wird extra berechnet.

Foto: Achim Hüskes

Die Meinungen der Händler zu diesem Vorschlag gehen auseinander. "Ich bin danach noch auf einem anderen Markt", sagt Metzgermeister Helbig, "ich kann den Abfall nicht mitnehmen, das ist unhygienisch." Auch Eierhändler Wolfram Holz sieht das nicht ein. "Die Hälfte der Kosten soll durch den Müll verursacht werden? Das kann nicht sein", sagt der Willicher. "Wir haben einen Container, in den wir selber unseren Anfall werfen und wir verlassen den Platz besenrein." Außerdem fragt Holz sich, wodurch die andere Hälfte der Kosten zustande kommt. "Es gibt hier keinen Marktmeister, der morgens um sechs Uhr da ist, um Autos abschleppen zu lassen, zu kontrollieren, ob die Stände ordnungsgemäß aufgebaut sind oder Ähnliches", sagt Holz. Auch gebe es im Winter keinen Räumdienst: "Wir schaufeln die Wege selber frei."

 Verkäuferin Tanja Heming: "Ich habe nur eine kleine Tüte Müll am Ende des Markttags. Eigentlich ist es ungerecht, dass jeder gleich viel zahlt, obwohl unterschiedlich viel Abfall anfällt."

Verkäuferin Tanja Heming: "Ich habe nur eine kleine Tüte Müll am Ende des Markttags. Eigentlich ist es ungerecht, dass jeder gleich viel zahlt, obwohl unterschiedlich viel Abfall anfällt."

Foto: Hüskes, Achim

Tanja Heming von Feinkost Bramers hingegen fände es in Ordnung, wenn die Händler den Abfall mitnehmen und dadurch deutlich weniger Standgebühr zahlen. "Ich habe nur eine kleine Tüte Müll am Ende des Markttags", sagt die Verkäuferin. Eigentlich sei es sowieso ungerecht, dass jeder gleich viel zahlt, obwohl unterschiedlich viel Abfall anfalle.

Die Verwaltung will die Marktleute anschreiben und vorschlagen, auf die Müllentsorgung zu verzichten. Außerdem soll die Gebühr künftig für drei Monate eingezogen werden, so dass nicht jede Woche eine Mitarbeiterin der Verwaltung zum Kassieren kommen muss. Das spare Verwaltungskosten.

(RP/ac)
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