Mitdiskutieren in der mobilen Redaktion Polizei: Willich ist sicher

Stadt Willich · Die Beamten werden bei ihrer Arbeit künftig noch stärker Schwerpunkte setzen müssen. Das ergibt sich aus der langfristigen Personalentwicklung. Man sei aber weit davon entfernt, die Arbeit nicht mehr leisten zu können.

Eine Polizeistreife in Alt-Willich überprüft Jugendliche. Neben der Bekämpfung von Einbruchskriminalität und der Verhütung von Unfällen ist die Arbeit mit Jugendlichen ein weiterer Schwerpunkt im Kreis.

Foto: Hüskes

Die Stadt Willich ist aus Sicht der Polizei kein Kriminalitätsschwerpunkt im Kreis Viersen. Im Fünfjahresvergleich der Kriminalitätshäufigkeitszahl lag die Stadt in den Jahren 2008 bis 2011 stets unter dem Landes- und dem Kreisdurchschnitt. Auch wenn die gefühlte Wahrnehmung in der Stadt manchmal eine andere sei, vor allem beim Thema Einbruch und Vandalismus, gebe es keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass Willich ein Schwerpunkt für Einbrüche oder Sachbeschädigungen sei, sagt die Kreispolizeibehörde Viersen.

Nachdem vor der Sommerpause des Rates das Thema Innere Sicherheit hochgekocht war — aus der Willicher Lokalpolitik hatte es geheißen, die Nachtbesetzung der Willicher Polizeiwache stehe zur Disposition — unterstreicht die Viersener Polizeiführung um Landrat Peter Ottmann und Polizeidirektor Josef Twickler nun: Es gebe keine Pläne, den Nachtdienst der Wache Willich einzuschränken.

Die Behördenleitung geht aber davon aus, dass die Personalstärke der Polizei im Kreis Viersen mittelfristig sinken wird. Landesweit steigt die Zahl der Pensionierungen bei der Polizei kontinuierlich an. Allein in der Kreispolizeibehörde werden in den nächsten 12 bis 13 Jahren 60 Prozent der derzeitigen Polizisten pensioniert. Nach Angaben der Kreispolizeibehörde rechnet sie nicht damit, dass die Personalabgänge komplett ersetzt werden.

Hinzu kommen noch andere Effekte, die sich auf die Personalentwicklung auswirken können. Wie Landrat Peter Ottmann erläutert, zeige sich bei der Unfall- und Kriminalitätsentwicklung in den vergangenen zehn Jahren, dass die Zahlen im Kreis Viersen rückläufig seien. Das werde zur Folge haben, dass die Kreispolizeibehörde weniger Personal bekommen werde als die Behörden, in denen Kriminalitäts- und Unfallentwicklung ungünstiger verliefen. "Das ist sachgerecht", sagt Ottmann. Die Kreispolizeibehörde, so Twickler, sei aber weit davon entfernt, mit dem Personal ihre Arbeit nicht mehr erledigen zu können. Es komme darauf an, das Personal möglichst klug einzusetzen.

Die Polizei werde bei ihrer Arbeit in Zukunft noch stärker Schwerpunkte setzen müssen, sagt Twickler. Schwerpunkte ihrer Arbeit sieht die Kreispolizei Viersen in der Bekämpfung und Verhinderungen von Einbrüchen und schweren Unfällen sowie in der Beeinflussung von Verhalten Jugendlicher, die sich nicht an Normen halten.

(RP/rl)