Schermbeck Zur Erinnerung ans musikalische Wirken Luthers

Schermbeck · Was vor einem Menschenalter in Schermbeck völlig unmöglich gewesen wäre, das wurde anlässlich des 500-jährigen Reformations-Jubiläums Wirklichkeit. Das Konzert "Kontinuität und Neubeginn - Martin Luther und die Kirchenmusik" fand wegen einer Restaurierung nicht in der evangelischen Georgskirche statt, sondern in der katholischen Lufdgeruskirche. Für das Konzert konnte der Organisator Wolfgang Bornebusch, ehemaliger Pfarrer der Georgsgemeinde, das Vokalensemble der Bischöflichen Kirchenmusikschule Essen ebenso gewinnen konnte wie die Sopranistin Jennie Cassidy aus England und erstklassige Instrumentalisten, zu denen Adam Woolf (Posaune, Utrecht), Lambert Colson (Cornett, Brüssel), Dennis Götte (Laute, Hannover), Matthias Keidel (Saxofon, Mülheim), Rupert Schnitzler (Orgel, Mülheim) und Jörg Stephan Vogel (Orgelpositiv, Essen) gehörten.

"Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Fröhlichen traurig, die Verzagten herzhaft zu machen, denn die Musik", beschrieb Luther ihre Kraft. Wie sehr seine Lieder die Verbreitung des reformatorischen Gedankengutes förderten, stellte Bornebusch in seinem einführenden Referat heraus. "Luther nahm sich die Freiheit, die Worte des Psalms in seine Gegenwart zu übersetzen und auszulegen", stellte Bornebusch fest. Das habe in besonderer Weise für seine Vertonung des Psalms 46 gegolten, aus dem bei Luther die protestantische Hymne "Eine feste Burg ist unser Gott" geworden sei. "In vielen Fällen nahm Luther traditionelles, in der Regel lateinisches Liedgut, den gregorianischen Choral, und übertrug den Text in ein allgemeinverständliches Deutsch", berichtete Bornebusch. Jeder Gottesdienstbesucher sollte verstehen, was er sang. Die vorgegebenen Melodien habe Luther so geändert, dass sie Rhythmus und Duktus der deutschen Sprache aufgenommen hätten.

(hes)
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