Wesel Nur heißes Wasser hilft gegen Kaugummi

Wesel · Rund 50.000 ausgespuckte Kaugummis verschandeln die Weseler Fußgängerzone. Im Betriebsausschuss will der ASG eine Lösung präsentieren, wie das Problem für kleines Geld und mit vorhandenem Gerät angepackt werden soll.

 Gerade vor den Mülleimern auf der Einkaufsmeile spucken gedankenlose Zeitgenossen ihre Kaugummis auf den Boden. Wer dabei erwischt wird, muss 50 Euro zahlen.

Gerade vor den Mülleimern auf der Einkaufsmeile spucken gedankenlose Zeitgenossen ihre Kaugummis auf den Boden. Wer dabei erwischt wird, muss 50 Euro zahlen.

Foto: Jana Bauch

Wer beim Bummel durch die Weseler Fußgängerzone einmal ganz bewusst auf den Boden schaut, dem werden die vielen kittfarbenen, blassbraunen beziehungsweise schmutziggrauen Kleckse ins Auge stechen. Fast immer handelt es sich dabei um ekelhafte Kaugummireste. Im Rathaus geht man davon aus, dass es davon auf der gut 10.000 Qudratmeter großen Einkaufsmeile rund 50.000 Stück gibt.

SPD-Fraktionschef Ludger Hovest, dem diese Art der Verschmutzung ein Dorn im Auge ist, hatte, wie berichtet, Mitte Februar öffentlichkeitswirksam gefordert, "die Schweinereien in der Fußgängerzone zu beseitigen" und die Verwaltung aufgefordert, Lösungen für das Problem zu finden. Vor allem der städtische Betrieb ASG hat sich intensiv mit dem Thema befasst und wird die Ergebnisse seiner Recherchen in der nächsten öffentlichen Sitzung des ASG-Betriebsausschusses präsentieren. Und zwar am Mittwoch, 5. April, 16.30 Uhr, im Sitzungszimmer des ASG-Betriebshofs (Werner-von-Siemens-Straße 15).

Um es gleich zu sagen: Ein wirksames Mittel, das Problem dauerhaft in den Griff zu kriegen, gibt es offenbar nicht, da kaum ein Kaugummisünder auf frischer Tat ertappt wird und demnach auch nicht zur Kasse (50 Euro) gebeten werden kann. Der ASG hat mittlerweile mit verschiedenen Städten Kontakt aufgenommen, um zu erfahren, wie man dort mit der Kaugummi-Problematik umgeht. "Die meisten Kommunen setzen derzeit auf wiederholte Reinigungsaktionen, die allerdings sehr teuer sind, sowie zum Teil auch auf eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit oder sogar auf größere Kampagnen", erklärt ASG-Betriebsleiter Ulrich Streich. Solche Kampagnen seien beispielsweise in Gütersloh, in Offenbach und vor vielen Jahren auch in Mainz durchgeführt worden. Allerdings ohne wirklich großen Erfolg. "Die Kollegen in Gütersloh haben uns mitgeteilt, dass man nur einen kurzfristigen Effekt verzeichnen konnte", so Streich. Eine ähnliche Aussage kam aus Offenbach, wo es hieß: "Großer Aufwand - kein Erfolg." Fazit: "Die Reinigung exponierter Stellen in der Innenstadt bleibt eine dauerhafte Aufgabe."

Wie aber soll diese Aufgabe gemeistert werden bei einem begrenzten Budget? Diese Frage hat sich Ulrich Streich gestellt und ist zu dem Schluss gekommen, mit vorhandenem Gerät einen möglichst großen Nutzen zu erzielen. "Deshalb werden wir die Entfernung der Kaugummis mit einem für die Unkrautbeseitigung vorhandenen Heißwassergerätes mit dem eigenen Personal vornehmen. Begleitet werden soll die Aktion durch eine kleine Plakataktion, so Streich. Erste Entwürfe will der Politik im Ausschuss vorstellen.

(RP)
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