Wesel Junge Mode, designt in Wesel

Wesel · Das Weseler Mode-Label „Home is where your heart is“ wäre beinahe verschwunden. Doch weil Fans wollten, dass die Erfolgsgeschichte weitergeht, gibt’s jetzt die erste neue Kollektion seit eineinhalb Jahren.

 In Wesel am Schwarzen Wasser und in der Region sind die Modefotos entstanden, mit denen das Label „Home is where your heart is“ wirbt.

In Wesel am Schwarzen Wasser und in der Region sind die Modefotos entstanden, mit denen das Label „Home is where your heart is“ wirbt.

Foto: Hiwyhi

Ende des vergangenen Jahres sah es fast so aus, als würde das junge Weseler Modelabel „Home is where your heart is“ still und leise von der Bildfläche verschwinden. Doch als Gründer Moritz Hippich (30), der sich beruflich auf seinen Hauptjob als Designer für Corporate Design und CD-Art-Work konzentrieren wollte, im Internet Unisex-T-Shirts, Hoodies, Boxershorts, Rucksäcke und Accessoires im „Final Sale“ stark reduziert angeboten hat, erreichten ihn zahlreiche Mails seiner besorgten Kunden.

Sie entschuldigten sich dafür, lange nichts mehr bei ihm gekauft zu haben und flehten ihn an, nicht aufzugeben. „Dann wusste ich, dass ich weitermachen muss“, sagt der Wahl-Weseler, der aus Ulm stammt und vor gut vier Jahren aus privaten und beruflichen Gründen nach Wesel gezogen ist.

 Designer Moritz Hippich (l.) und René Krebber, der für die Öffentlichkeitsarbeit bei dem jungen Weseler Modelabel zuständig ist

Designer Moritz Hippich (l.) und René Krebber, der für die Öffentlichkeitsarbeit bei dem jungen Weseler Modelabel zuständig ist

Foto: Pia Hitzel

Die neu gewonnene Energie steckte er in das Revival der Marke: Anfang des Monats wurde der Facebook-Account genau acht Monate nach dem letzten Post wiederbelebt. Seitdem erscheinen fast täglich neue Beiträge, die meisten über die kürzlich erschienene Kollektion. Zur Seite steht dem 30-jährigen mittlerweile der Weseler René Krebber, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. „Still Alive“ heißt es in einem Post. Neu ist auch die Homepage des Online-Shops. Sie wurde so gestaltet, dass Kunden nun noch einfacher über das Smartphone oder Tablet einkaufen können. Außerdem wurde das Lookbook optimiert: Mit nur einem Klick können Webseiten-Besucher die von Models getragenen Outfits jetzt direkt in ihren virtuellen Einkaufswagen legen.

Die aus Sicht des Designers größte Veränderung bezieht sich auf den Stil seiner Kreation. Die Mode ist „erwachsener geworden“, wie er sagt. „Einer unserer Kunden, der vor ein paar Jahren noch Referendar an einer Schule war, ist jetzt als Lehrer tätig“, erzählt er. „An Schulen gibt es oft Kleidungsvorschriften, die große Aufdrucke und Schriftzüge auf der Kleidung verbieten“. Anstelle von Prints, die quer über die Vorderseite der Oberteile verlaufen, sind in der neuen Kollektion von Hippich die Schnitte schlichter, Aufdrucke dezenter, so dass sie nun auch von Lehrpersonal problemlos getragen werden können.

 Nach wie vor lässt das Duo die „limitierten Lieblingsstücke“ nach eigenen Angaben „zu fairen Bedingungen in der EU produzieren. Durch den hohen Qualitätsstandard können beispielsweise Hoodies oder Tank-Tops noch in zehn Jahren getragen werden“, verspricht Moritz Hippich.

Übrigens denkt das Hiwyhi-Duo darüber nach, seine Mode auch im stationären Einzelhandel anzubieten. „Wenn es meine Caps irgendwann beim Skater-Spezialisten Titus zu kaufen gäbe, wäre das schon cool.“ Auch eine Kooperation mit einem Modehaus in Wesel könnte er sich gut vorstellen. Erstmals wird es in diesem Herbst eine reine Kollektion nur für Mädchen und junge Frauen geben. Vorgestellt werden die Sachen am Samstag, 22., und Sonntag, 23. September, bei der Modenschau Fashion Yard in Düsseldorf.

Die Inspiration für seine Kollektion nimmt Moritz Hippich, der mal eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann absolviert hat, übrigens aus dem Internet und aus Songs, die er im Radio hört. Selbst steht er gelegentlich als Bassist mit der bekannten Weseler Band „Meine Zeit“ auf der Bühne. Natürlich beeinflusst die Musik auch das Label. Auf großen Festivals wie dem Hurricane konnten Fans die T-Shirts, Rucksäcke, Caps, Sweatshirts und Socken „designt in Wesel“ kaufen.

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