Ungewöhnliche Idee beim SV Schermbeck Konsolen sollen auf den Sportplatz locken

Schermbeck · Der SV Schermbeck hat ein ungewöhnliches Konzept, wie Jugendliche sportlich aktiv werden können. Die „Ton-Stiftung-Nottenkämper“ fördert diese Idee. Auch ein Wanderweg profitiert von Nottenkämper-Zuschüssen.

 Hubert Grothues und Dagmar Beckmann vom Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland freuten sich ebenso über die finanzielle Unterstützung durch Hermann Hansen und Heinz Rühl von der Nottenkämper-Stiftung wie Thorsten Schröder und Michael Steinrötter (v.l.) als Vorstandsmitglieder der Fußballabteilung des SV Schermbeck.

Hubert Grothues und Dagmar Beckmann vom Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland freuten sich ebenso über die finanzielle Unterstützung durch Hermann Hansen und Heinz Rühl von der Nottenkämper-Stiftung wie Thorsten Schröder und Michael Steinrötter (v.l.) als Vorstandsmitglieder der Fußballabteilung des SV Schermbeck.

Foto: Helmut Scheffler

Mit einem innovativen Ansatz versucht der SV Schermbeck Jugendliche von der Spielkonsole wegzuholen und auf den Sportplatz zu bringen. Am Dienstag stellte der SV Schermbeck bei einem Termin der Ton-Stiftung von Nottenkämper diesen Ansatz vor, für den er von der Stiftung Fördergelder erhält. Am Vereinsheim soll ein „Gamer-Raum“ entstehen – die Jugendlichen, die dort spielen, sollen dann Lust auf echten Sport bekommen, nicht nur auf E-Sport.

Gleich zwei Schermbecker Vereine haben am Dienstag einen Förderbescheid von der Stiftung Nottenkämper erhalten. Überreicht wurden die Förderbescheide von Hermann Hansen, dem Vorsitzenden des Vorstands der Stiftung, und von seinem Stellvertreter Heinz Rühl. Die im Sommer 2014 gegründete Stiftung, eine Initiative der Hermann Nottenkämper OHG, die im Gahlen-Gartroper Bereich seit den 80er-Jahren Ton abgräbt und die Gruben überwiegend mit Materialien der Deponieklasse 1 verfüllt, überreichte die einstimmig bewilligten Geldbeträge im Abrahamhaus des SV Schermbeck.

Das Gamer-Projekt Die Fußballabteilung des SV Schermbeck möchte den Förderbetrag für die Jugendbildung verwenden. „Jugendarbeit liegt uns sehr am Herzen“, sagte Thorsten Schröder als stellvertretender Vorsitzender der Fußballabteilung. 368 Jugendliche werden derzeit in 17 Jugendmannschaften betreut. Es geht uns darum, noch weitere Jugendliche zu motivieren, Fußball zu spielen“, beschrieb der Vorsitzende Michael Steinrötter das aktuelle Projekt im Bereich der Jugendbildung. Mit Sorge betrachte man die Entwicklung, dass Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren das Fußballspielen an heimischen Computern dem realen Spiel auf dem Sportplatz bevorzugten. Diese Altersgruppe will der SV Schermbeck nun direkt ansprechen. Ein Teilbereich des Abrahamhauses soll abgetrennt werden. Dort sollen die Gamer-Plätze eingerichtet werden. Die elektronischen Spiele sollen von zwei Trainern betreut werden, deren Aufgabe darin besteht, die Jugendlichen zu motivieren, nach dem E-Soccer-Spiel das dort Geübte auf dem Platz in einem realen Fußballspiel mitzuerleben.

Montags bis freitags zwischen 17 und 21 Uhr wird diese Form des Fußballspielens in doppelter Form ermöglicht. „Ich denke, dass dies ein gutes Angebot im luftleeren Schermbeck mit geringen Angeboten für Jugendliche ist“, zeigte sich Thorsten Schröder überzeugt. Das Angebot stärke nicht nur die soziale Einbindung junger Menschen, sondern auch die Jugendarbeit im Verein. Das unverbindliche Kennenlernen des neuen Projektes solle auch zu einer Vergrößerung der Jugendabteilung führen. Wer regelmäßig kommt, wird irgendwann gebeten, Vereinsmitglied zu werden. Jugendliche  bis zehn Jahre zahlen zehn Euro im Monat als Mitgliedsbeitrag. Jugendliche ab elf Jahren zahlen 15 Euro monatlich.

Das Wander-Projekt Der Naturpark Hohe Mark darf sich über eine Unterstützung zur Ertüchtigung des Wanderwegenetzes im Naturpark freuen. „Das Projekt ist Teil eines Gesamtprojektes zum Ausbau einer attraktiven Wanderinfrastruktur im Naturpark Hohe Mark“, berichtete der Vorsitzende Hubert Grothuis. Zurzeit entwickelt der Naturpark Hohe Mark mit dem Regionalverband Ruhrgebiet den Fernwanderweg Hohe-Mark-Steig, der den Naturpark von Wesel bis nach Olfen über eine Strecke von 158 Kilometern durchziehen wird. Der Steig soll nach dem deutschen Wanderverband als Qualitätswanderweg zertifiziert werden und wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung mit Geldern der Europäischen Union und des Landes NRW gefördert.

Mit den in der Höhe nicht benannten Fördermitteln der Ton-Stiftung wird das Wanderwegnetz in Schermbeck und Hünxe überarbeitet und zu einem hochwertigen Basiswegenetz ausgebaut.  „Um für Gäste und Einheimische weitere Landschaftstypen des Naturparks erlebbar zu machen, werden mit den Kommunen zusätzliche Tageswanderrouten, so genannte Landstreifer, entwickelt“, berichtete die Geschäftsführerin Dagmar Beckmann. So werde Wanderern ein Wegenetz mit besonderer Qualität und Highlights zur Verfügung stehen. Die Eröffnung des Hohe-Mark-Steiges soll Anfang Juni 2020 erfolgen.

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