Aktion der Polizei am frühen Morgen 31 Wohnungen mutmaßlicher Hooligans durchsucht

Dinslaken/Hünxe/Niederrhein · Die Polizei hat am frühen Dienstagmorgen in einer konzertierten Aktion 31 Wohnungen in Oberhausen, Essen, Bochum, Duisburg, Heiden im Kreis Borken, Dinslaken und Hünxe durchsucht, um mutmaßliche Fußball-Hooligans zu fassen und Beweismaterial zu sichern.

 Schon Mitte Oktober hatte es erste Durchsuchungen bei Verdächtigen in Oberhausen gegeben.

Schon Mitte Oktober hatte es erste Durchsuchungen bei Verdächtigen in Oberhausen gegeben.

Foto: Polizei Oberhausen

In den Häusern trafen sie insgesamt 27 Tatverdächtige an, gegen die nun wegen Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung ermittelt wird.

Den Männern im Alter von 17 bis 25 Jahren wird vorgeworfen, an einer Massenschlägerei am 30. September in Oberhausen beteiligt gewesen zu sein. An jenem Tag hatten kurz vor Mitternacht zahlreiche Anwohner und Passanten am Bahnhof Sterkrade die Polizei alarmiert. Dort waren 70 bis 100 Personen aufeinandergetroffen und schlugen, teilweise vermummt und teilweise mit Latten und Stöcken bewaffnet, aufeinander ein.

Als die Polizei anrückte, lösten sich die gewalttätigen Gruppen auf und die Beteiligten flüchteten in alle Richtungen. Die Polizei brachte viele Beamte, Hunde und sogar einen Hubschrauber zum Einsatz und konnte zwölf Personen ergreifen. Am nächsten Tag wurde eine Ermittlungskommission „EK Rampe“ eingerichtet. Sie sollte die Hintergründe klären und den Hinweisen nachgehen, nach denen die Gewalttäter aus dem Umfeld rivalisierender Fußball-Hooligan-Gruppierungen stammen sollten.

Die Ermittler fahndeten landesweit nach Zeugen, Handyaufnahmen und Bildern der Tat. Ihre Erkenntnisse deuteten schnell darauf hin, dass es sich bei den Tätern tatsächlich um Gewalttäter aus der Fußball-Fanszene handeln könnte. Mitte Oktober durchsuchten die Polizei Oberhausen und die Staatsanwaltschaft Duisburg bereits zeitgleich zehn Objekte von Verdächtigen in Oberhausen, Essen, Dinslaken und Iserlohn und stellten in großem Umfang Beweismittel sicher.

Bei den nun am Dienstagmorgen durchgeführten Durchsuchungen gingen die Oberhausener Ermittler gemeinsam mit Beamten der lokalen Polizeibehörden zeitgleich in die 31 weiteren Wohnungen. „Bisher identifizierte die Ermittlungskommission bereits mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen, die an der tätlichen Auseinandersetzung am Sterkrader Bahnhof beteiligt gewesen sein sollen“, teilt die Polizei mit. Insgesamt seien im Rahmen der gesamten Untersuchungen bislang 34 Personen  „erkennungsdienstlich behandelt“ worden.

Die Ermittlungen werden weitergeführt. Die Polizei erklärt, sie wolle ein Zeichen an die Hooligan-Szene senden:  „Gewaltexzesse in unseren Städten werden konsequent und zeitnah verfolgt und bleiben nicht ohne spürbare Konsequenzen für die  Beteiligten.“

(RP)
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