Fußball Wesely in der Champions League

U 20-Weltmeisterin Inka Wesely hat bei Turbine Potsdam schnell Fuß gefasst. Die Gindericherin hat auch schon erste internationale Einsätze für den Tabellenführer der Fußball-Bundesliga der Frauen bestritten. "Ich habe den Wechsel nicht bereut", sagt die 19-jährige Abwehrspielerin.

Wesel/Potsdam Inka Wesely hat in ihrer Karriere den nächsten Schritt nach vorne gemacht. Die 19-jährige Abwehrspielerin aus Ginderich hat beim besten Fußball-Team in Europa schneller als gedacht Fuß gefasst. Zwar saß die U 20-Weltmeisterin zuletzt nur auf der Bank, als Turbine Potsdam mit einem klaren 3:0-Sieg im Heimspiel gegen Bayern München die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga verteidigte.

Doch davor gehörte der Neuzugang von der SG Schönebeck wochenlang zum Stammpersonal des Champions League-Siegers Potsdam. Deshalb zieht Wesely nach den ersten Wochen in neuer Umgebung auch eine positive Bilanz "Ich habe den Wechsel nicht bereut."

Debüt gegen den FCR Duisburg

Ihr Debüt in der Startelf bestritt Inka Wesely dabei ausgerechnet gegen den Verein, der vor der Saison ebenfalls heftig um sie geworben hatte. Am siebten Spieltag übernahm die 19-Jährige beim 1:1 beim FCR Duisburg den rechten Part in der Dreierkette, mit der Turbine als einziges Team in der Bundesliga spielt. Mittlerweile hat Wesely sieben Einsätze für den Spitzenreiter bestritten und einen Treffer erzielt — gegen ihren Ex-Club SG Schönebeck. Viermal lief sie für Turbine zudem in der Champions League auf und schoss dabei zwei Tore.

Dabei hatte sich Inka Wesely eigentlich darauf eingestellt, erst einmal auf der Ersatzbank schmoren zu müssen. "Ich hatte nicht gedacht, dass ich so schnell in der Startelf stehen würde. Das hat mich sehr gefreut", meint sie. Und es hat sie ebenso sehr gewurmt, dass sie zuletzt beim Erfolg gegen die Bayern nicht erste Wahl war. "Diese Entscheidung des Trainers hat mich überrascht", sagt Wesely, gibt aber selbstkritisch zu: "Ich war in den letzten Spielen nicht konstant genug. Daran muss ich arbeiten."

Anstrengendes Programm

Gelegenheit dazu hat sie genug. Denn bei Turbine Potsdam wird neunmal in der Woche trainiert — kein Vergleich zum Programm, das die Abwehrspielerin zuvor bei der SG Schönebeck absolvieren musste. Da standen lediglich vier Übungseinheiten an. "Es ist schon anstrengend", sagt Inka Wesely, die in Potsdam nur fünf Minuten vom Trainingsgelände entfernt in einer Zwei-Zimmer-Wohnung lebt. Dort wurde sie von ihrer Familie schon besucht. Ihre Eltern versuchen, sich so oft wie möglich ein Potsdamer Spiel im Stadion anzusehen.

Die Familie wird die Reise wohl noch oft antreten. Inka Wesely hat bei Turbine Potsdam einen Vertrag bis 2013. "Ich kann mir vorstellen, noch länger hierzubleiben", meint sie. Schließlich fühlt sie sich bestens aufgehoben in ihrem neuen Verein, in dem auch die medizinische Betreuung optimal ist. Inka Wesely hatte vor dem Wechsel zum Champions League-Sieger befürchtet, noch einmal am Knie operiert zu werden, nachdem sie im März 2009 einen Kreuzbandriss erlitten hatte. "Doch ich habe mittlerweile keine Beschwerden mehr", sagt die 19-Jährige, die an der Fachhochschule Potsdam ein Sport-Fernstudium begonnen hat.

Die schwere Knieverletzung hat allerdings dafür gesorgt, dass der große Traum von Inka Wesely geplatzt ist. Sie hatte das Ziel, 2011 bei der Frauen-Weltmeisterschaft im eigenen Land zum deutschen Kader zu gehören. "Das steht für mich nicht mehr im Fokus. Ich habe durch den Kreuzbandriss zu viel Zeit verloren", sagt sie. Ihre ganze Konzentration gilt jetzt ihrem neuen Verein. "Ich will mit Turbine Potsdam Meister werden."

(RP)
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