Fußball "Teamgeist ist großartig"
Fußball · Sechs Punkte aus zwei Partien – dem Hamminkelner SV ist in der Fußball-Bezirksliga ein echter Traumstart gelungen. Ob gewollt oder nicht, gehört der HSV in der zugegebenermaßen noch sehr jungen Saison somit plötzlich zum Kreis der Favoriten.
Sechs Punkte aus zwei Partien — dem Hamminkelner SV ist in der Fußball-Bezirksliga ein echter Traumstart gelungen. Ob gewollt oder nicht, gehört der HSV in der zugegebenermaßen noch sehr jungen Saison somit plötzlich zum Kreis der Favoriten.
Dies hat er mit dem SV Krechting, der ebenfalls die ersten beiden Partien gewinnen konnte und morgen in Hamminkeln zu Gast ist, gemeinsam. Von einem richtungsweisenden Spiel oder gar einem Topspiel möchte HSV-Coach Norbert Schmiedner aber nichts wissen. Dafür wartet aus seiner Sicht noch viel zu viel Arbeit auf seine Mannschaft. RP-Mitarbeiter Daniel Brodhuhn sprach vor dem Spiel mit Schmiedner über Teamgeist, Newcomer und eine Bier-Wette.
Herr Schmiedner, warum würden Sie das Spiel gegen den SV Krechting nicht als richtungsweisend bezeichnen? Immerhin kann sich Ihr Team mit einem Sieg in der Spitzengruppe festsetzen.
Schmiedner Wir treffen zufällig auf ein Team, das genau wie wir bislang die maximale Punktzahl geholt hat. Das hat aber am dritten Spieltag noch nichts zu sagen. Von einem Spitzenspiel kann nicht die Rede sein. Dafür haben wir noch viel zu viel Arbeit vor uns.
Beim 2:1 beim SC Bocholt haperte es an der Chancenverwertung. Woran muss sonst noch gearbeitet werden?
Schmiedner An der Fitness. Die Vorbereitung war zwar in Ordnung. Durch die Stadtmeisterschaften und die Tatsache, dass viele Spieler im Urlaub waren, fehlt den meisten Jungs aber im Moment ein bis zwei Wochen Training. In der laufenden Saison ist das schwierig aufzuholen, da man zwischen den Spielen natürlich nicht so hart trainieren kann. Aber daran arbeiten wir.
Spieler wie Felix Jansen oder Björn Spaltmann, die in der letzten Saison noch für die "Zweite" kickten, haben von dem Rückstand der Anderen profitiert und gehören nun zur Stammelf. Es gilt also das Leistungsprinzip.
Schmiedner Ja was denn sonst? Als guter Trainer sollte man immer nach Trainingsleistungen und nicht nach Namen aufstellen. Das kenne ich gar nicht anders. Wenn ich einen Stürmer hätte, der zwar die Vorbereitung verpasst hat, in einer Saison aber 60 Tore garantiert, müsste man das natürlich hinterfragen. Aber den haben wir nicht. Spaltmann und Jansen spielen aber nicht nur, weil sie gut trainiert haben, sondern weil sie auch gute Leistungen in den Spielen gezeigt haben. Beide passen in das Anforderungsprofil, dass ich für Spieler auf ihren Positionen stelle.
Gilt das auch für die A-Jugendlichen, die dazu gekommen sind? Beim HSV ist es ja traditionell wichtig, Spieler aus dem Nachwuchs einzubauen.
Schmiedner Absolut. Kevin Schneider und Jannik Hoyer werden irgendwann sehr gute Bezirksliga-Spieler sein. Das heißt aber nicht, dass ich mit den Beiden nur langfristig plane. Sie werden auch schon in dieser Saison ihre Chancen bekommen.
Aktuell sorgt eine Bier-Wette für gute Laune im Verein. Die Stimmung innerhalb des Teams scheint hervorragend zu sein.
Schmiedner Auf jeden Fall. Der Teamgeist ist großartig. Alle Spieler sind mit Eifer dabei und wollen sich verbessern. Davon bin ich absolut begeistert. Die Bier-Wette sehe ich als Trainer natürlich etwas kritischer. Ich hätte lieber trainiert, anstatt Steine an der neuen Anlage zu pflastern. Für die Stimmung und den Zusammenhalt im Club ist das aber natürlich eine super Sache.
Bleibt abschließend nur noch die Frage, ob Sie den Zuschauern für das Spiel gegen Krechting wieder attraktiven Fußball versprechen können?
Schmiedner Das kann man nicht versprechen. Wir werden es aber auf jeden Fall versuchen.
