Leichtathletik Auf dem Sprung nach Berlin
Bianca Kappler freut sich auf das Springer-Meeting des WTV. Die 31-Jährige will der Weltmeisterschaft in Berlin am Montag ein Stückchen näher kommen, liegt nach einem Achillessehnenriss aber noch etwas hinter dem Plan zurück.
Bianca Kappler hat schwere Zeiten hinter sich. Da tut es gut, an einen Ort zurückzukehren, an dem sie sich immer wohl gefühlt hat. "Ich freue mich auf Wesel", sagt die 31-jährige, die gestern im Kraftraum Eisen stemmte, um sich für die großen Aufgaben in diesem Jahr in Form zu bringen. Die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin (15. bis 23. August) ist das Ziel der Weitspringern des LC Rehlingen, die nach schwerem Rückschlag im Olympiajahr dabei ist, langsam zurück zu alter Form zu finden.
Eine der beiden Lieblings-Anlagen
Bianca Kappler erlitt 2008 bei der Deutschen Meisterschaft einen Achillessehnenriss und musste den Traum von einem Start bei den Olympischen Spielen in Peking begraben. Jetzt will sie so schnell wie möglich in die Weltspitze zurückkehren. Das Springer-Meeting des Weseler TV, das am Montag ab 11 Uhr – Hauptprogramm ab 13 Uhr – im Auestadion stattfindet, soll ein weiterer Schritt in diese Richtung sein.
"Wesel und Bad Langensalza sind meine Lieblings-Anlagen, zu denen ich immer mit einem guten Gefühl fahre. Und das ist eine wichtige Voraussetzung für eine gute Leistung", meint Kappler. Sie glaubt zwar nicht daran, dass sie am Montag schon in der Lage ist, die WM-Norm von 6,72 Meter erstmals zu knacken. "Ich bin nach meiner schweren Verletzung dem Zeitplan noch zwei bis drei Wochen hinterher. Allerdings kann ich froh sein, dass ich nach dieser schweren Verletzung überhaupt schon wieder so weit bin, Wettkämpfe bestreiten zu können", sagt Kappler.
Sie peilt auf der Anlage, auf der sie, so Bundestrainer Ulrich Knapp, "gut die Hälfte ihrer besten zehn Leistungen erzielt hat", eine Weite um 6,60 Meter an. "Das wäre ein weiterer Schritt nach vorn", meint die Athletin des LC Rehlingen, die zuletzt 2007 beim Springer-Meeting des Weseler TV mit ihrer damaligen Bestleistung von 6,76 Meter erfolgreich war.
Neben Bianca Kappler will auch Sophie Kraul (TuS Jena), die mit einer Weite von 6,60 Meter gut in die Saison gestartet ist, mit einer guten Leistung etwas näher heran an die Weltmeisterschaft in Berlin springen. Ulrich Knapp traut ihr eine Weite um 6,65 Meter zu, "wenn die Bedingungen optimal sind". Der Bundestrainer freut sich wie seine Athletinnen auf Wesel. "Das Meeting des Weseler TV ist seit Jahren eine wichtige Säule in unserer Terminplanung", meint Knapp.
Qualifikations-Wettkampf für WM
Neben dem Weitsprung der Frauen sind am Montag zwei weitere Wettbewerbe offizielle Qualifikations-Wettkämpfe des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für die Weltmeisterschaft in Berlin. In Vize-Halleuropameister Nils Winter (Leverkusen) und Christian Reif (Ludwigshafen) sind im Weitsprung der Männer zwei Athleten dabei, die nach Berlin springen wollen. Im Dreisprung gibt Ex-Weltmeister Charles Friedek seine Abschiedsvorstellung im Auestadion, das er als sein Wohnzimmer bezeichnet hat. "Das Feld ist gut. Ich hoffe deshalb, dass um die 500 Zuschauer kommen", sagte Organisator Manfred Frach.
