Leichtathletik Friedeks Ausstand

Der 37-jährige Dreisprung-Weltmeister von 1999 hat ein letztes großes Ziel. Charles Friedek will im August in Berlin bei der WM im eigenen Land starten. Am Montag ist der Leverkusener beim Springer-Meeting im Auestadion dabei.

 Charles Friedek ist Stammgast beim Springer-Meeting des Weseler TV, bei dem er 2004 mit 17,40 Meter sein bestes Resultat erzielte. Am Montag will er die 17-Meter-Marke erneut knacken.

Charles Friedek ist Stammgast beim Springer-Meeting des Weseler TV, bei dem er 2004 mit 17,40 Meter sein bestes Resultat erzielte. Am Montag will er die 17-Meter-Marke erneut knacken.

Foto: RP-Archivfoto: Malz

Charles Friedek hat schon einige Glanzpunkte bei der Veranstaltung gesetzt, die er so schätzt. Der Dreisprung-Weltmeister von 1999 gehört zu den Stammgästen beim Springer-Meeting des Weseler TV, das am Montag ab 11 Uhr – Hauptprogramm ab 13 Uhr – zum 15. Mal steigt. Jetzt nimmt der 37-Jährige Abschied vom Auestadion, das er, so Organisator Manfred Frach, "schon einmal als sein Wohnzimmer bezeichnet hat".

"Ich komme gerne nach Wesel"

Friedek wird seine Laufbahn nach dieser Saison beenden, in der er ein letztes, großes Ziel hat. Er möchte sich für die Weltmeisterschaft im eigenen Land qualifizieren, die Mitte August in Berlin stattfindet. 17,10 Meter muss der Routinier springen, um bei den Titelkämpfen im Berliner Olympiastadion dabei zu sein. Er hofft, dass es ihm vielleicht schon am Montag in dem Stadion gelingt, an das er so gute Einnerungen hat.

"Ich komme immer gerne nach Wesel und bin dankbar, dass es diese Veranstaltung gibt. Der Dreisprung wäre in Deutschland längst tot, wenn wir solche Meetings nicht hätten", sagte Friedek vor einem Jahr, als er bei der 14. Auflage der kleinen, aber feinen Veranstaltung des Weseler TV mit 17,04 Meter wieder einmal die Dreisprung-Konkurrenz gewonnen hatte. Noch etwas weiter soll es nach Möglichkeit am Montag gehen, wenn Charles Friedek seinen Ausstand im Auestadion gibt. "Bundestrainerin Elke Bartschat hat mir erzählt, dass sich Charles Friedek ganz intensiv auf unsere Veranstaltung vorbereitet hat", sagte Frach, Leichtathletik-Abteilungsleiter des Weseler TV, gestern.

Schließlich weiß der Dreisprung-Dauerbrenner aus Erfahrung, dass auf der ausgezeichneten Anlage im Auestadion gute Leistungen garantiert sind, wenn die Form und das Wetter stimmt. 17,40 Meter hat Friedek in Wesel schon erzielt – 2004, als er für den Glanzpunkt des zehnten Springer-Meetings sorgte. Nun möchte er am Montag gerne wieder ein Ausrufe-Zeichen bei der Veranstaltung setzen, die im Dreisprung sowie im Weitsprung der Männer und Frauen ein offizieller Qualifikations-Wettkampf des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für die Weltmeisterschaft in Berlin ist.

Gute Anlage als Lockmittel

Im Weitsprung der Männer ist der Überflieger der Hallen-Saison nicht dabei. Sebastian Bayer, der bei der Europameisterschaft in Berlin mit 8,71 Meter einen Europarekord aufstellte, startet am Montag parallel beim Internationalen Sportfest in Hengelo (Niederlande), wo es ein Startgeld für einen Mann mit seinen Referenzen gibt. In Wesel wird dagegen nichts gezahlt. Das kann sich Ausrichter WTV bei einem Etat von gut 5000 Euro für das Meeting nicht erlauben. Er hat ein anderes Lockmittel: seine gute Anlage. Das zieht schon seit Jahren – auch bei Charles Friedek, der am Montag letztmals im Auestadion am Start sein wird. Eine große Karriere endet in ein paar Monaten.

(RP)
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