Wesel Schulpolitik: CDU widerspricht Ideenklau-Vorwurf

Wesel · CDU übt heftige Kritik an SPD und Grünen. Die hatten gesagt, dass die CDU bei Terminen zur Sekundarschule fehlte.

Die von den schulpolitischen Sprecherinnen von SPD und Grünen, Ruth Freßmann und Marlies Hillefeld, geäußerte Kritik an der CDU im Zusammenhang mit der Diskussion um die Gründung einer Sekundarschule (Stichwort: "Ideenklau") hat bei CDU-Fraktionschef Jürgen Linz und Ulrich Richartz, dem Vorsitzenden des Schulausschusses, Verwunderung ausgelöst.

"Mich hat die Aussage erschrocken, dass die von uns gewollte erweiterte Elternbefragung offenbar nicht erforderlich sein soll. Wo doch der SPD Themen wie die Maikirmes und die Umbenennung der Hindenburgstraße so wichtig sind, dass sie dafür sogar Bürgerentscheide herbeiführen möchte", so Linz im RP-Gespräch.

Am Nachmittag meldete sich dann Ulrich Richartz zu Wort, der den von SPD und Grünen vorgebrachten Vorwurf, die CDU sei bei zwei von drei Terminen zur Sekundarschule nicht vertreten gewesen, zurückwies. Auch den Ideenklau-Vorwurf kann er nicht nachvollziehen. Denn: "Die einfache Elternbefragung, die im Mai 2012 im Schulausschuss einstimmig beschlossen wurde, ging auf einen CDU-Antrag zurück, in dem wir bereits eine breite Elternbefragung gefordert hatten. Uns nun Ideenklau von CDU-Ideen vorzuwerfen ist hanebüchen. Geht's noch?"

Dass eine erweiterte Elternbefragung durchaus sinnvoll sein kann, begründet Ulrich Richartz so: "Es ist denkbar, dass Fünft- und Sechstklässler nochmals die Schule wechseln wollen, so dass auch die Eltern dieser Kinder über die Sekundarschule informiert werden sollten." Damit wolle man Irritationen wie in Hamminkeln vermeiden, wo unzufriedene Eltern der Realschüler jüngst demonstriert haben.

Ulrich Richartz und Ruth Freßmann haben gestern unabhängig voneinander der Überzeugung von FDP-Fraktionschef Friedrich Eifert widersprochen, dass bei genügend Anmeldungen für die beiden Realschulen und die Hauptschule im Februar das Thema Sekundarschule zunächst erledigt sei. "Es bleibt aktuell und muss beizeiten von der Politik entschieden werden. Die Politik kann sich nicht davor drücken", so Richartz. Und Freßmann erklärte: "Der Schulentwicklungsplaner sagt ganz klar, dass die Schülerzahl abnimmt. Wir müssen im Frühjahr darüber reden, wie sich die Schullandschaft in Wesel entwickeln soll."

(RP/rl)
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