Wesel Idee: Rheinbrücken-Stücke für Kunst-Sponsoren

Wesel · Marcus Schafaff, Ex-FDP-Bürgermeisterkandidat mit Weseler Wurzeln und Wohnsitz Krefeld, meldet sich bekanntlich immer wieder gerne zu Wort, wenn er in der RP Neues rund um das Thema Stadtentwicklung und -marketing liest.

Der Bericht über die Probleme im Zusammenhang mit dem Brückenkunst-Projekt von Twan Schutten hat den Architekten Schafaff bewogen, aktiv zu werden.

"Wenn die Stadt möchte, dass die Rheinbrücken-Plastik auf der Wiese vor der Musik- und Kunstschule errichtet werden soll, und Geld fehlt, dann muss man halt kreativ werden." Statt viel zu reden, hat Schafaff gehandelt. An der gerade demontierten alten Fachwerk-Rheinbrücke hat er mit dem Abbruchunternehmen Jaeger gesprochen und die Erlaubnis erhalten, mehrere Kilo Rheinbrücken-Schrott einzusammeln.

Nach Rücksprache mit Twan Schutten soll das Altmetall in Stücke zerteilt, mit einem Prägestempel ("Rheinbrücke Wesel 1953 bis 2013) versehen und dann Spendern überreicht werden, die das Projekt mit mindestens 25 Euro unterstützen. "Eine ähnliche Aktion gab es im Sommer in Rendsburg bei Kiel, wo 1000 Nieten der alten Hochbrücke verkauft wurden", hat Schafaff im Internet recherchiert.

Twan Schutten ist begeistert von Schafaffs Idee. Was nun fehlt, ist ein Treuhandkonto, auf das die Spendengelder eingezahlt werden könnten. Doch ob der Niederrheinische Kunstverein diese Aufgabe übernimmt, ist fraglich. Eine Entscheidung soll möglicherweise heute Abend bei einer Vorstandssitzung fallen. Sollte der Kunstverein, wie bereits im Kulturausschuss angedeutet (RP berichtete), die Verantwortung scheuen, bedeutet das für Schutten nicht automatisch das Ende des Projektes. "Wir bekommen so viel Zuspruch von Firmen und Privatpersonen, die uns helfen wollen, dass sich bestimmt ein Unternehmer findet, der ein solches Konto einrichtet. Das kriegen wir schon auf die Beine."

Froh ist Schutten, dass die Kiesfirma Hülskens das von Asbestos-Chef Michael Endemann gesponserte Knotenstück aus dem Brückenfachwerk am linksrheinischen Ufer abholen und einlagern wird. Damit das sandgestrahlte Teil nicht wieder rostet, will sich Schutten bei der Weseler Byk-Chemie Tipps zur Grundierung holen und das Vorzeigeunternehmen als weiteren Sponsor gewinnen. Übrigens: Eine Zusage für die kostenlose Erstellung einer Statikberechnung gibt's auch schon.

(kwn)
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