Doch ASG hat ein Kaufangebot abgelehnt wie zuvor schon die Katholische Kirchengemeinde, aus deren Besitz der Friedhof am 1. Januar 2012 unter die Fittich des städtischen Betriebs gekommen ist. ASG hat am Haupteingang eine Trauerhalle, die ausgelastet werden soll. Deshalb besteht eine Konkurrenzsituation zu Keunecke. Und ASG sagt, Keunecke habe sich nicht an frühere Absprachen gehalten.

Die SPD mit ihrem Fraktionschef Ludger Hovest an der Spitze findet hingegen, das "Konkurrenz das Geschäft belebt und wir einem heimischen Bestattungsunternehmen helfen sollen". Sie will nun im nächsten ASG-Betriebsausschuss den Verkauf der strittigen 90 Quadratmeter beschließen. In der Tat ist die Situation für Trauernde wenig pietätvoll. Bisher müssen die Bestatter Margit und Michael Keunecke, die jährlich 350 Beerdigungen begleiten, Trauergäste von ihrer Trauerhalle (früher Gaststätte Kamp) kurz über die Trappstraße und dann über einen kleinen Weg auf den Friedhof schicken.

Ist ein Sarg zum Grab zu bewegen, muss der Trauerzug sogar ein paar Hundert Meter über die Caspar-Baur-Straße bis zum Haupteingang ziehen. "Wir wollen den kurzen Zugang, weil wir so viel Service wie möglich anbieten wollen. Ich sehe nicht, dass die Trauerhalle von ASG beeinträchtigt wird", sagt Michael Keunecke, der einräumt, dass er auch seine unternehmerischen Interessen vertrete. Wenn der Wunsch bei seinen Kunden bestehe, die Trauerhalle am Haupteingang zu benutzen, organisiere er dies auch, betont er.