Wesel Fusion: Groß-Sparkasse heißt bald "Nispa"

Wesel · Kurze Vorbereitung, langer Name: Niederrheinische Sparkasse im Kreis Wesel. Sitz soll in Wesel sein.

Ende Januar hatte die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe ihre finanzielle Schieflage verkündet und klar gemacht, dass sie eine Eigenkapitalspritze von 35 Millionen Euro braucht. Von da an ging's schnell. Die Gewährträgerkommunen Dinslaken, Voerde und Hünxe konnten das Geld nicht aufbringen, eine Fusion schien der einzig gangbare Weg. Der Partner war schnell ausgeguckt: die Verbandssparkasse in Wesel. Am Dienstag, 23. Juni, sollen die Räte in Dinslaken, Voerde, Hünxe über den "Ehevertrag" entscheiden. Danach gehen 60 Prozent am vereinigten Institut an das Weseler Haus, das die Dinslakener rückwirkend zum 1. Januar 2015 "aufnehmen" wird. Auf die Kommunen des Sparkassenzweckverbandes Wesel-Dinslaken verteilen sich die Anteile wie folgt: 40,18 Prozent Wesel, 23,36 Prozent Dinslaken, 13,56 Prozent Hamminkeln, 11,83 Prozent Voerde, 6,26 Prozent Schermbeck und 4,81 Prozent Wesel. Sitz der vereinigten Sparkasse wird Wesel.

Angesichts der finanziellen Probleme ihres Hauses übernehmen Dinslaken, Voerde und Hünxe eine Garantie in Höhe von 20 Millionen Euro für vom Ausfall bedrohte Kredite. Sollten diese Kredite bedient werden, kommt die Garantie nicht zum Tragen. Wie hoch die Summe ist, die die betroffenen Kommunen also aufwenden und über ihre Haushalte bereitstellen müssen, wird sich frühestens in fünf bis zehn Jahren zeigen.

Der Vorstand wird aus zwei Mitgliedern und einem Stellvertreter bestehen. Da die Vorstände der Häuser bislang aus jeweils einem Vorsitzenden und einem Stellvertreter bestehen, wird also ein Vorstandsmitglied im Rahmen der Fusion weichen müssen. Das droht den Mitgliedern der bisherigen politischen Aufsichtsräte nicht, denn für die Übergangszeit der laufenden Wahlperiode soll der Verwaltungsrat des neuen Hauses aus 33 Mitgliedern bestehen, so dass auch die 15 bisherigen aus dem Verwaltungsrat der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe unterkommen werden. Erst ab der kommenden Wahlperiode wird die Anzahl der Verwaltungsräte reduziert auf den Vorsitzenden, elf von der Politik entsandte Vertreter und sechs Arbeitnehmervertreter. Die Politik aus Dinslaken (3), Voerde und Hünxe (jeweils 1) kommt gemeinsam auf fünf, die aus Wesel (5), Hamminkeln und Schermbeck (jeweils 1) auf 7 Sitze.

Geregelt wird in dem Vertrag auch die Aufteilung der Gewerbesteuer auf die Kommunen, und die Verteilung der Gelder, die das neue Institut für Spenden und Sponsoring ausgeben wird. Sie werden gemäß der Anteile zu 60 Prozent auf dem Gebiet von Wesel, Hamminkeln und Schermbeck eingesetzt und zu 40 Prozent in Dinslaken, Voerde und Hünxe. Die Aufteilung der Gelder auf die Kommunen erfolgt in Anhängigkeit der Kundeneinlagen.

(RP)
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