Wermelskirchen VHS unter großem Spardruck

Wermelskirchen · Die Verbandsumlage für die Volkshochschule ist mit 245 600 Euro auf dem niedrigsten Stand seit Jahren. Vier Stellen müssen eingespart werden. Die Leitung des Fremdsprachenbereichs kann jetzt nicht neu besetzt werden.

 Die Stelle von VHS-Abteilungsleiterin Renate Sessinghaus (Bereich Fremdsprachen) wird ebenso eingespart wie drei weitere Stellen. Die Volkshochschule muss sparen.

Die Stelle von VHS-Abteilungsleiterin Renate Sessinghaus (Bereich Fremdsprachen) wird ebenso eingespart wie drei weitere Stellen. Die Volkshochschule muss sparen.

Foto: Hans Dörner (Archiv)

Auf nur 245 600 Euro ist die Verbandsumlage für die Volkshochschule (VHS) Bergisch Land in diesem Jahr geschrumpft. Das große Sparen macht vor der VHS nicht Halt: "Auch über uns schwebt das Damoklesschwert, dass die städtischen Zuschüsse weiter gesenkt werden könnten", weiß VHS-Leiter Klaus Jürgen Miesen. Denn Wermelskirchen spart an allen Ecken und Enden, um seinen maroden Haushalt zu sanieren.

Gebühren bereits erhöht

Bei der VHS wurde der Ansatz bisher nur aus dem Grunde noch nicht verringert, weil auch die Städte Leichlingen und Burscheid mit im Boot sind. Die Verbandsumlage hat im Jahr 2000 noch 267 661 Euro betragen und lag 2010 immerhin sogar bei 317 800. Gegenüber 2012 lag die Verbandsumlage nur im Jahr 2005 mit 200 100 Euro noch niedriger. Das hat Konsequenzen für die VHS: Die Gebühren mussten bereits um 20 Prozent in manchen Bereichen erhöht werden.

Und es wird bei den Mitarbeitern gespart: "Vier Stellen sind eingespart worden, davon zwei in den Nebenstellen Burscheid und Leichlingen, die jetzt nicht mehr wie bisher besetzt sind", informiert Miesen. Außerdem sei eine Sozialpädagogenstelle entfallen, die bis dato zur Betreuung der 1-Euro-Jobber gedient habe. Nicht neu besetzt werde auch die Stelle der Leiterin des Fremdsprachenbereiches.

Denn Abteilungsleiterin Renate Sessinghaus werde pensioniert, der Fremdsprachenbereich in diesem Zuge umorganisiert und von anderen Kräften mit übernommen, berichtet der VHS-Leiter. Derzeit finanziere sich die VHS Bergisch Land nur zu 20 Prozent aus kommunalen Mitteln, wobei die Rate aber sogar noch niedriger werden könne. "In anderen Kommunen liegt der Anteil noch bei 40 Prozent für die Volkshochschulen", vergleicht Miesen.

Deshalb sei es für die VHS Bergisch Land auch so wichtig, wirtschaftlich zu arbeiten und auch genügend Drittmittel (u.a. aus EU-Budgets) zu bekommen. Aber auch bei den Drittmitteln gebe es Schwankungen.

1,3 Millionen Umsatz mache die VHS Bergisch Land zurzeit, genutzt werde sie pro Semester von etwa 3000 Teilnehmern. Aber die Nutzerzahlen stagnierten, was aber generell in der Erwachsenenbildung beobachtet werde. Das führt Miesen unter anderem auf konjunkturelle Schwankungen zurück.

Kundenzufriedenheit gestiegen

Umso wichtiger sei es, die Kundenzufriedenheit zu optimieren, betont Miesen. Dies geschehe durch ein internes Qualitätskontroll- und Beschwerdemanagement, das ebenso wie in Unternehmen der freien Wirtschaft mit dem Iso 9001-Zertifikat ausgezeichnet werde. Und nach drei Jahren ist die VHS Bergisch Land jetzt erneut zertifiziert worden. "Seitdem wir dieses Verfahren nutzen, haben die Beschwerden von Nutzern deutlich nachgelassen und die Kundenzufriedenheit ist messbar gestiegen", freut sich der VHS-Leiter.

(RP/rl)
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