Wermelskirchen Sportliches Aushängeschild für die Stadt

Wermelskirchen · Auch 2014 waren beim Erwerb der Sportabzeichen vor allem die Grundschulen aktiv. Es sei jedoch zunehmend schwieriger, Sportler für die Aktion zu motivieren, sagt Stephan Becker vom Stadtsportverband.

 Im Weitsprung können Sportlerinnen und Sportler ebenfalls geprüft werden. Das Foto zeigt Prüferin Marianne Manderla und Sofie Pies.

Im Weitsprung können Sportlerinnen und Sportler ebenfalls geprüft werden. Das Foto zeigt Prüferin Marianne Manderla und Sofie Pies.

Foto: Moll (Archiv)

Die Wermelskirchener waren auch im vergangenen Jahr sehr sportlich. Voraussichtlich 612 Sportabzeichen wird der Stadtsportverband für das Jahr 2014 an engagierte Sportler verleihen (siehe Infobox). "Das freut uns sehr", sagt Stephan Becker, Sportabzeichen-Obmann des Stadtsportverbands. Besonders fleißig waren wie gewohnt die Grundschulen Ost, Schwanenschule, Am Haiderbach und St. Michael.

Während in anderen Städten die Zahl der Teilnehmer immer weiter zurückgeht, bleibt sie in Wermelskirchen nahezu konstant. 2013 wurden 617 Sportler ausgezeichnet, 2012 wiederum 612. 2013 war Wermelskirchen im Verhältnis der absolvierten Abzeichen zur Einwohnerzahl die sportlichste Stadt des Rheinisch-Bergischen Kreises. Somit ist das Sportabzeichen ein Aushängeschild für die Stadt.

Doch auch der hiesige Stadtsportverband bekommt zunehmend Probleme, Sportler für ein Ablegen des Sportabzeichens zu begeistern. "Das liegt vor allem an dem gestiegenen formalen Aufwand", begründet Becker. Er spricht von einer Vielzahl von Listen, Formularen und von Schreibarbeit, die gerade in Schulklassen mit 20 Kindern einen hohen Aufwand bedeute. In Zusammenarbeit mit der Sparkasse ermöglicht der Stadtsportverband Kindern eine kostenfreie Teilnahme. "Andernfalls würde die Beteiligung wohl sinken", befürchtet Becker.

2013 wurden die Regeln modifiziert, das Abzeichen wurde wesentlich leistungsbezogener, es gibt Punkte für die einzelnen Disziplinen. Die Summe der Punkte ergibt schließlich die Farbe des Sportabzeichens. Dabei wird nun die tatsächliche Leistung stärker bewertet, nicht die Anzahl der Wiederholungen. Man kann somit auch von Gold auf Silber zurückfallen, worunter aber die Attraktivität des Abzeichens leidet. Auch das Bonuspunkte-Programm der Krankenkassen, die das Ablegen eines Sportabzeichens attraktiver machen sollte, verfehlte den angepeilten Erfolg. "Da hätte ich mir deutlich mehr von versprochen", sagt Becker.

Um die Attraktivität zu steigern, sei jegliche Form von Prämierungen geeignet. Bereits jetzt erhalten die Schulen, die im Verhältnis absolvierte Abzeichen zur Schülerzahl am erfolgreichsten sind, eine Geldprämie.

Trotz der Schwierigkeiten ist Becker von der hohen Bedeutung des Sportabzeichens überzeugt. Der Sportabzeichen-Obmann betont die Vielfalt, fit zu sein, die sich durch das Ablegen des Abzeichens ergebe. "Es reicht eben nicht nur, ein bisschen zu schwimmen oder schnell zu laufen", sagt er und verweist auf die verschiedenen zu absolvierenden Disziplinen. Die Vielseitigkeit des Abzeichens sei nach wie vor interessant. Bei zukünftigen Polizisten ist die erfolgreiche Absolvierung der Sportabzeichen-Prüfungen mitunter sogar Anstellungsvoraussetzung. Weiterhin sei es sehr attraktiv, Sport in größeren Gruppen zu betreiben und somit auch soziale Kontakte zu pflegen.

Nicht zu vergessen, dass viele Sportler zu Recht sehr stolz sind, wenn sie die Prüfungen bestehen und eine Urkunde verliehen bekommen.

(RP)
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