Wermelskirchen Sport-LK bindet Schüler

Wermelskirchen · Seit dem Schuljahr 2011/2012 gibt es am Gymnasium das Fach Sport als Leistungskurs. Das Angebot wird gut angenommen – obwohl die Anforderungen hoch sind. Positiv: Wechselwillige Schüler bleiben dadurch an der Schule.

 Volleyball-Training in der Gymnasium-Halle: Die Schüler verbessern zurzeit das Angriff- und Abwehrverhalten.

Volleyball-Training in der Gymnasium-Halle: Die Schüler verbessern zurzeit das Angriff- und Abwehrverhalten.

Foto: Hans Dörner

Seit dem Schuljahr 2011/2012 gibt es am Gymnasium das Fach Sport als Leistungskurs. Das Angebot wird gut angenommen — obwohl die Anforderungen hoch sind. Positiv: Wechselwillige Schüler bleiben dadurch an der Schule.

Der erste Sport-Leistungskurs am Wermelskirchener Gymnasium nähert sich mit riesigen Schritten den Abiturprüfungen im kommenden Jahr. Seit dem Schuljahr 2011/2012 gibt es das Angebot, das Fach Sport als LK zu wählen — und es wird von den Schülern sehr gut angenommen. "Die beiden Leistungskurse aus dem Schuljahr 2011/2012 haben 15 bzw. 18 Schüler, der neue LK hat ebenfalls 18 Teilnehmer", sagt Schulleiterin Marita Bahr, die sich nach Anfragen der Sportkollegen und Schüler dafür eingesetzt hatte, dieses Angebot am Gymnasium umzusetzen.

"In Wermelskirchen gibt es sehr viele sportlich engagierte Kinder und Jugendliche, die mit Begeisterung, Können und Fleiß neben der Schule Sport betreiben", betont die Schulleiterin. Und alle, die Sport früher gerne als Leistungskurs gewählt hätten, mussten nach Remscheid oder Leverkusen ausweichen. "Diese Jugendlichen können jetzt in Wermelskirchen bleiben", freut sich Bahr.

"Das wird sich herumsprechen"

Ist bereits zu spüren, dass auch Jugendliche aus der Umgebung nach Wermelskirchen wechseln, weil sie Sport als LK wählen möchten? "Das kann man im Moment noch nicht absehen, dafür ist der Kurs noch zu kurz im Angebot", berichtet Bahr, fügt aber an: "Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt, wie die Schüler im Zentralabitur abschneiden werden. Das wird sich dann sicherlich herumsprechen." Auch Sportlehrer Christian Ovelhey hebt die Bedeutung des Sport-Leistungskurses für das Gymnasium hervor: "Dadurch gelingt es uns, dass uns die Schüler nicht flöten gehen. Viele sagen, dass sie hier an der Schule geblieben sind, weil es nun einen Sport-LK gibt", sagt Ovelhey erfreut.

Das Interesse der Schüler an Sport sei deutlich zu spüren. Nur ein Punkt würde laut Ovelhey einige Schüler abhalten, einen Sport-LK zu wählen: "Es ist Vorschrift, dass sie dann Mathematik als weiteres Abiturfach nehmen müssen. Das schreckt einige ab." Was die Schüler weniger abschreckt, sind die hohen Anforderungen — in Theorie und Praxis. "Das ist schon happig. Vor allem die Theorie wird von einigen unterschätzt", sagt der Sportlehrer. Zumal im Vergleich zu anderen Leistungskursen die Sportler nur zwei reine Theoriestunden pro Woche haben.

In der Praxis werden die Jugendlichen in drei Teilen vorbereitet und später im Abitur geprüft: in einem großen Sportspiel (Volleyball), im Bereich Ausdauer (die Schüler müssen auf Zeit entweder 5000 Meter laufen oder 800 Meter schwimmen) und in einem Leichtathletik-Mehrkampf (in den Bereichen Sprint, Sprung und Wurf). "Die Schüler müssen alles mal gemacht haben", erzählt Ovelhey. Aktuell vertiefen sie das "Sechs gegen Sechs" im Volleyball mit dem richtigen Angriff- und Abwehrverhalten. Die Schüler sind hochmotiviert. "Wir sind alle seit der Kindheit sportbegeistert, der Unterricht macht viel Spaß", sagt Niklas Rademacher (18). "Besonders für die Klausuren müssen wir aber viel lernen — mehr als im anderen Leistungskurs", ergänzt Julia Hildermann (17). Und Melinda Meyrahn (17) findet: "Die Klausuren sind anspruchsvoller, sie machen aber auch mehr Spaß als in den anderen Fächern."

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort