Wermelskirchen Guter Draht zu Polit-Promis

Wermelskirchen · Die Entwicklungspartnerschaft mit Escazu/Costa Rica eröffnet Rathaus-Mitarbeitern berufliche Erfahrungen auf internationalem Parkett. Bürgermeister Eric Weik trifft den Botschafter von Costa Rica. Und sein gutes Verhältnis zu Entwicklungsminister Niebel bringt Fördermittel.

Alles andere als provinziell geht es im beschaulichen Wermelskirchen zu. Den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, insbesondere aus dem Baudezernat, eröffnet sich bald die große weite Welt. Denn sie bekommen die Möglichkeit, berufliche Erfahrungen in Costa Rica zu sammeln. Ausgezahlt hat es sich nämlich, dass Bürgermeister Eric Weik "ein paar" wichtige Leute kennt und selbst hin und wieder gerne mal auf großem Parkett unterwegs ist. Sein guter Draht zu Entwicklungsminister Dirk Niebel bringt jetzt nämlich Fördermittel nach Wermelskirchen.

Minister, Botschafter, Präsidenten

Niebel hatte mit Parteifreund Weik in Wermelskirchen nicht nur lecker gefrühstückt, sondern bei einem Arbeitsgespräch auch Fördermöglichkeiten für die Entwicklungspartnerschaft mit Escazu aufgezeigt. Damit war der Fuß in der Türe zum Bund: Wermelskirchen bekommt jetzt Fördermittel aus dem Bundesprogramm "50 kommunale Klimapartnerschaften bis 2015" . Damit verbunden sind auch Dienstreisen nach Costa Rica und Qualifizierungsseminare, die berufliche Erfahrungen und vielleicht sogar einen Karrieresprung mit sich bringen können.

Costa Rica gibt sich in Wermelskirchen im übertragenen Sinne nun schon fast die Klinke in die Hand. Für gestern hatte sich der deutsche Botschafter Costa Ricas, Dr. Ernst Martens, zum Mittagessen mit Weik angesagt. Der Botschafter war wiederum durch die Costa Ricanische Staatspräsidentin, Laura Chincilla Miranda, auf Wermelskirchens Auslandsaktivitäten aufmerksam gemacht worden. So nutzte der Botschafter die Gelegenheit zu einem Abstecher von einer Tagung, an der er derzeit in Bonn teilnimmt, nach Wermelskirchen.

Die Staatspräsidentin von Costa Rica hatte Weik übrigens im Mai kennengelernt, als er zum Staatsbankett bei Bundespräsident Joachim Gauck eingeladen worden war. Der übrigens aus Escazu stammenden Staatspräsidentin hatte Weik gegenüber den Namen Wermelskirchen offensichtlich so oft und nachhaltig genannt, dass sie sich daran erinnert hat. Denn der Botschafter ist von ihr auf Wermelskirchen als besonders engagierte Stadt in der Entwicklungspartnerschaft aufmerksam gemacht worden. Damit schließt sich erneut ein Kreis, nach dem Motto: "Gut, wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt..."

Mit dem Botschafter, der übrigens auch in Escazu wohnt, vereinbarte Weik gestern, einen Austausch der Krankenhaus-Ärzte zu initiieren, wobei er vor allem die Ausbildungs-Vorzüge der Chirurgie und Inneren Abteilungen in Wermelskirchen hervorgehoben hat. Außerdem sollen ein Schüleraustausch mit zunächst fünf Gastfamilien in Escazu und Wermelskirchen sowie ein Austausch von Firmen angekurbelt werden.

(RP/ac)
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