Wermelskirchen Jugendlichen bei Berufswahl helfen

Wermelskirchen · Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Ausbildungsjahr 2012 ist im Bezirk der Arbeitsagentur Bergisch Gladbach, zu dem Wermelskirchen gehört, zurückgegangen. Wie das Statistische Landesamt gestern mitteilte, begannen im Ausbildungsjahr 2012 (Oktober 2011 bis September 2012) insgesamt 4290 Jugendliche eine Ausbildung. Das waren 177 junge Leute weniger als noch im Jahr zuvor (minus 4,0 Prozent).

Im Bezirk Wermelskirchen, zu dem auch Leichlingen und Burscheid gehören, wurden der Arbeitsagentur im Ausbildungsjahr 2012 insgesamt 309 Stellen gemeldet. Dies entspricht dem Niveau des Vorjahres, berichtet Regina Wallau, Sprecherin der Arbeitsagentur, auf Anfrage. Auf der anderen Seite gab es 395 junge Bewerber, die auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle waren — ein Anstieg um 29,1 Prozent (plus 89 Bewerber). Diese Entwicklung führt die Sprecherin auf die Arbeit der Berufsberater in den Schulen und Berufskollegs zurück.

Denn: "Ein durchschnittlicher Abschluss an einem Berufskolleg kann zum Beispiel einen guten Realschulabschluss etwas kaputt machen und sich bei der Berufswahl dann negativ auswirken", weiß die Sprecherin. Die Jugendlichen müssten sich vorher bewusst machen, dass die Anforderungen an einem Berufskolleg gewachsen seien, dieser Schritt müsse gut überlegt sein. Daher sei die Beratung besonders wichtig. "Manchen Jugendlichen fehlt bei über 350 dualen Ausbildungsberufen auch etwas der Überblick, viele sind sich nicht sicher, was sie beruflich machen möchten", sagt Wallau.

Für 27 Jugendliche im Bezirk Wermelskirchen endete die Suche nach einer Ausbildungsstelle ernüchternd: Sie fanden bis Oktober keine passende Stelle. Auf der anderen Seite trafen auch einige Betriebe nicht auf den richtigen Nachwuchs: 16 Stellen blieben unbesetzt, berichtet Wallau. Allerdings seien einige Jugendliche in einem weiteren Nachrückverfahren noch vermittelt worden. Diese tauchen in der Statistik aber noch nicht auf.

Die Sprecherin rät den jungen Leuten, sich rechtzeitig zu bewerben. Denn viele Unternehmen haben eine Vorlaufzeit von rund einem Jahr. "Zudem müssen die Jugendlichen flexibel sein, sie sollten sich nicht nur auf einen Beruf fixieren und sich auch in umliegenden Städten bewerben", betont Wallau.

(RP/rl)
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