Wermelskirchen FDP und Grüne bald in der Opposition?

Wermelskirchen · Wenn sich Büfo und WNKUWG der CDU anschließen, dann bleiben FDP und Grüne auf der Strecke. Denn das Bürgermeister-Bündnis wäre dann gesprengt. Selbstbewusst stellen sich beide Fraktionen auf eine neue Rolle ein.

Auf eine völlig neue Rolle im Stadtrat und in der Kommunalpolitik müssen sich möglicherweise FDP und Bündnis 90/Die Grünen in Wermelskirchen einstellen. Wenn die CDU mit ihrer gestarteten "Rückholaktion" der "verlorenen Söhne", sprich der WNKUWG und des Büfo, erfolgreich sein wird, dann zerfällt auch automatisch das Bürgermeister-Bündnis. Jetzt noch in der "Regierungsposition" werden sich FDP und Grüne dann automatisch auf den Oppositionsbänken im Stadtrat wiederfinden und eine ganz neue Rolle einnehmen.

FDP-Fraktionsvorsitzender Jürgen Manderla demonstriert aber Stärke und Gelassenheit im Gespräch mit der BM. Er meint, dem Bürgerforum bleibe angesichts "seiner demografischen Probleme" gar nichts anderes übrig, als der CDU beizutreten. Die jüngsten Büfo-Mitglieder seien 40 und 50 Jahre alt: "Da fangen bei uns schon die Ältesten an", hält dem Manderla entgegen und sagt: "Wir sind aber jung, eigenständig und selbstbewusst." Wie sich die anderen im Bündnis positionieren werden, ob sie in die CDU überlaufen, das interessiere ihn nur marginal: "Ich stelle mich doch nicht heulend auf den Marktplatz", sagt Manderla. Nach der Kommunalwahl werde dann eben "das Fell des Bären" neu verteilt. Und er sei sicher, dass die FDP auch in der Opposition ihren Wählerauftrag erhalten und wahrzunehmen verstehen werde. Allerdings gelte der Bündnis-Vertrag zwischen FDP, WNKUWG, Büfo und Grünen noch ein ganzes Jahr. Und dann müssten die Wähler eben entscheiden, ob sie eine "CDU light" mit den integrierten Büfo und WNKUWG haben wollten, meint Manderla.

Gisela Grangeret, die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen gibt zu, dass ihr am Freitag beim Lesen der BM bewusst geworden ist, dass sich ihre Fraktion künftig in der Opposition befinden könne: "Das wird dann eine ganz andere Sache. Aber wir haben ja im Land noch die rot-grüne Regierung", tröstet sie sich. Auch im Bürgermeister-Bündnis haben sich laut Grangeret die Grünen öfter mal nicht durchsetzen können: "Wir haben einiges geschluckt, und in der Opposition werden wir das dann wohl noch öfter tun müssen."

Auch sie habe bemerkt, dass die CDU schon seit einiger Zeit ihre Fühler nach "den anderen" ausgestreckt habe: "Die CDU ist kommunikativer geworden", beobachtet Grangeret. Für sie sei aber klar, dass die Grünen ihr Profil und damit ihre Eigenständigkeit in Wermelskirchen nicht aufgeben werden: "Wir werden unsere Aufgabenfelder beibehalten und auch über die Kommunalwahl hinaus als Grüne weitermachen", versichert Grangeret.

(RP/ac)
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