Wermelskirchen Es gibt keinenSündenbock

Wermelskirchen · Wer von Schulministerin Sylvia Löhrmann eine Patentlösung für die vielfältigen Schulprobleme Wermelskirchens erwartet hatte, der wurde enttäuscht. Wer eine Bestätigung für seine ohnehin im Vorfeld schon getroffene Entscheidung für eine Gemeinschaftsschule vor Ort getroffen hatte, der wurde umso mehr bestätigt. Von daher verließ ein Teil der Besucher den Saal so mehr oder weniger schlau wie zuvor. Und der andere Teil konnte sich eben noch schlauer fühlen. Aber seine Verantwortung konnte niemand im Foyer des Bürgerzentrums abgeben, weder Politiker für ihre künftigen Entscheidungen zur Schulentwicklung vor Ort, noch Eltern für die Wahl des Schultyps, noch Schulleiter und Lehrer, was sie aus dem machen werden, was auf sie zukommt und wo sie vor allem mitten drin stecken.

Das hat aber auch ein Gutes: Niemand in Wermelskirchen wird sich irgendwann darauf zurückziehen können, das Land habe ja schließlich "die böse Gemeinschaftsschule" für Wermelskirchen angeordnet und damit "die liebe Realschule" kaputt gemacht. Die Entscheidungen werden vor Ort getroffen, und zwar nicht einfach nur durch beliebiges Fingerheben der Ratsmitglieder. Die werden nämlich nur darüber entscheiden können, was ihnen das Fachgremium aus Verwaltung, Schulleitern und Kreisschulamt vorschlägt.

Somit entscheiden maßgeblich die Leiter der bisherigen Schulformen durch ihre Beteiligung im Fachgremium in Wermelskirchen und mit ihnen die Lehrern Eltern und Schülern, die hinter ihnen stehen, über die Zukunft des Schulwesens vor Ort. Einen Sündenbock von außen gibt's also nicht. Das ist eine große Verantwortung, aber auch eine riesige Gestaltungschance.

(RP)
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