Wegberg Klavier und Keyboard bei Älteren besonders beliebt

Wegberg · Musikalische "Spät-Erziehung" - unter diesem Thema stand ein Mühlenabend des Aktionskreises Wegberger Mühle.

Auf den Abend eingestimmt wurden die Teilnehmer während der Veranstaltung in der Wegberger Mühle durch Ellen Hinkel mit einem Kanon. Gerda Mercks, Leiterin der Kreismusikschule Heinsberg, griff in ihrem Referat den demografischen Wandel auf: Menschen werden älter als frühere Generationen und erfreuen sich auch länger einer guten Gesundheit.

In der Literatur spreche man von einer Gesellschaft des langen Lebens, von späten Freiheiten, von jungen Alten, von aktivem Altern - Gründe dafür, dass im nachberuflichen Lebensabschnitt das Bedürfnis nach sinnerfüllenden Aktivitäten, zum Beispiel auch nach musikalischem Tun wachse. Die meisten älteren Menschen seien auch überzeugt davon, dass sie künstlerische Fertigkeiten - zum Beispiel singen, malen, ein Instrument spielen - noch im Alter lernen könnten. Besonders die Musik habe eine ausgleichende Funktion. Musikalische Entwicklung sei heute ein lebenslanger Prozess; musikalisches Lernen könne zu jedem Zeitpunkt im Leben stattfinden. "Wichtig ist, dass man die Ansprüche an sich nicht zu hoch schraubt, sondern dass man in erster Linie Freude und Spaß an der Musik in den Mittelpunkt rückt", sagte Gerda Mercks.

Sie ging auf die Angebote der Kreismusikschule für Erwachsene ein. Im Alter über 50 Jahren nehmen derzeit 17 Personen regelmäßig Unterricht. Bei der Instrumentenauswahl steht das Klavier oder Keyboard mit Abstand an erster Stelle, gefolgt von der Gitarre. Die Kreismusikschule macht seit 2014 mit der Zehnerkarte ein interessantes Angebot. Sie berechtigt dazu, zehnmal im Laufe eines Jahres eine Unterrichtseinheit (30 oder 45 Minuten) zu nehmen. Die Termine können mit der jeweiligen Lehrkraft abgestimmt werden. Die Karte wurde laut Gerda Mercks bereits über 70-mal verkauft. Gisela Rabisch (Violoncello) und Rosi Hüllen-Zimmermann (Blockflöten, Gemshorn ) waren lebendige Beispiele dafür, wie sinngebend die Musik im Alltag sein kann. Gerda Mercks nahm sich noch viel Zeit für einzelne Fragen, die aus dem Publikum gestellt wurden.

Hedwig Klein bedankte sich am Ende der Veranstaltung im Namen des Aktionskreises Wegberger Mühle bei Gerda Mercks für einen "sehr interessanten und lebendigen Abend".

(RP)
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