Wassenberg Nachbarn aktiv für die Pflegekinder

Wassenberg · 30 Freiwillige aus Birgelen gestalten das Umfeld des Kinder- und Jugendhauses für Spiel und Sport.

Josef "Juppi" Quasten und Annelie Breuers hatten die Idee. Sie wollten den Hof des Kinder- und Jugendhauses an der Lambertusstraße in Birgelen verschönern und umgestalten. Von diesem Vorhaben war die Leiterin der Einrichtung, Katja Wittner, natürlich begeistert: "Mit dem Gedanken der Umgestaltung habe ich schon länger gespielt, aber das ist ja alles auch eine Kostenfrage. Da kam der Vorschlag von Juppi und Annelie natürlich gerade richtig".

Schnell waren rund 30 Freiwillige beisammen, von denen regelmäßig zehn bis zwölf an den Wochenenden im Garten der Einrichtung, die 2014 eröffnet wurde, arbeiten. Als bautechnischer "Chef" agiert Kurt Werdermann, der vom Fach ist und daher auch über die nötigen Gerätschaften verfügt. Aber auch andere Mitarbeiter organisierten kleine Bagger und andere Hilfsmittel. Die ehrenamtlichen Aktiven haben sich große Ziele gesteckt, die in rund acht Wochen erreicht werden sollten. Zuerst musste eine komplett neue Entwässerung der 350 Quadratmeter großen Fläche gelegt werden. Anschließend wurde ein Teil des Hofes gepflastert, der Rest bleibt als Spielwiese bestehen: "Wir werden auch neue Spielgeräte aufstellen und achten bei allen Maßnahmen immer darauf, dass diese auch kindgerecht, also unfallsicher gestaltet sind", erklärte Kurt Werdermann. Ein Highlight soll der Fahrrad-Parcours für die Kids werden, die zwischen sechs und acht Jahre alt sind.

Im Kinderhaus leben zurzeit sechs Kinder, die aus verschiedenen Gründen in Absprache mit dem Jugendamt des Kreises Heinsberg für die Einrichtung empfohlen wurden. Katja Wittner wohnt mit ihren beiden Kindern mit im Haus. Wichtig sei es für sie und ihre fünf pädagogisch ausgebildeten Mitarbeiter, dass die Kinder langfristig in Birgelen leben und nicht ständig ein Kommen und Gehen herrsche. Schießlich sollen die Kinder ja auch auf diese Weise ein gewisses Familiengefühl entwickeln und sich näher kommen wie Geschwister.

Um die Restaurierung, die zwar in erster Linie durch Eigenleistung und Spenden unterstützt wird, zu finanzieren, fertigen Wittner und "ihre" Kinder Drahtfiguren an, die dann in Wassenberg im Lädchen "Frauengedönsrat Kunst, Kitsch und Kommerz" an der Roermonder Straße 26 verkauft werden: "Dieses Geld fließt natürlich auch in den Umbau". Und so manche der kleinen Kunstwerke haben bereits ihren Weg über die Ladentheke gefunden, berichtet Wittner erfreut.

Nun packen alle fleißig an in Birgelen und hoffen dann, im August ein "Richtfest" mit allen Beteiligten und den Kindern gebührend feiern zu können.

(mom)
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