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Viersen Thönnessen im Fokus

Viersen · Massive Kritik am Bürgermeister, Streit in der Feuerwehr, ein nicht verabschiedeter Brandschutzbedarfsplan und eine Resolution gegen die Amcor-Schließung – Viersens Politik verabschiedet sich lautstark in die Sommerpause.

 Massive Kritik gab es an der Entscheidung von Bürgermeister Günter Thönnessen, die Stadtplanung künftig selbst zu übernehmen.

Massive Kritik gab es an der Entscheidung von Bürgermeister Günter Thönnessen, die Stadtplanung künftig selbst zu übernehmen.

Foto: Busch

Massive Kritik am Bürgermeister, Streit in der Feuerwehr, ein nicht verabschiedeter Brandschutzbedarfsplan und eine Resolution gegen die Amcor-Schließung — Viersens Politik verabschiedet sich lautstark in die Sommerpause.

Es war eine Sitzung der turbulenteren Art, in der die Ratsvertreter in Viersen kurz vor den Sommerferien noch einmal auf sich aufmerksam machten. Beim großen Rundumschlag wurde verbal nicht nur der politische Gegner getroffen.

Massive Kritik hagelte es von CDU, Grünen, FDP und FürVIE an der erstmals öffentlich diskutierten Entscheidung von Bürgermeister Günter Thönnessen, die Stadtplanung aus dem Dezernat von Gerd Zenses abzuziehen und künftig unmittelbar dem eigenen Verantwortungsbereich zu unterstellen.

"Ob ein Bürgermeister, der fachlich von Stadtplanung keine Ahnung hat, sich mit dieser Entscheidung einen Gefallen tut, bleibt abzuwarten. Wir werden ihn auf seinem Weg in den kommenden Monaten sehr kritisch begleiten", versprach CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Sillekens. Thönnessen hatte mit dieser Veränderung im Dezernatsverteilungsplan vor wenigen Monaten die Reißleine gezogen, nachdem in einem vertraulichen Gutachten schwerwiegende Fehler im Betriebsablauf des Baudezernats festgestellt worden waren.

Modernisierung der Gerätehäuser

Auch künftig kann die Stadt Viersen nicht auf einen aktuellen Brandschutzbedarfsplan zurückgreifen. Das vorgelegte Papier vertagte die Mehrheit von CDU, FürVie und BSB in die Ratssitzung im September.

Ein Ärgernis vor allem für Feuerwehrchef Frank Kersbaum und seinen Dezernenten Rolf Corsten, der noch einmal auf den nötigen Personalzuwachs von sieben Kräften, die dringend erforderliche Modernisierung der Gerätehäuser vor allem im Rahser und in Boisheim sowie die drängende Ausschreibung von Stellen für Brandschutzanwärter hingewiesen hatte. CDU-Fraktionschef Sillekens will vor der Zustimmung seiner Partei jedoch ein ganz anderes Problem geklärt haben.

"Es gibt Unstimmigkeiten unter den Kräften der Berufsfeuerwehr sowie mit den freiwilligen Einheiten. Die Probleme sollen bis in die Führungsspitze der Feuerwehr gehen. Diese Dinge wollen wir erst geklärt haben." Verärgert reagierte die SPD: "Den letzten Brandschutzbedarfsplan haben wir 2003 verabschiedet. Er galt für fünf Jahre. Jetzt haben wir 2011 und vor allem die CDU ist beim Nachdenken nicht weitergekommen", so SPD-Fraktionschef Alfons Görgemanns. "Dieses Papier befasst sich gleichermaßen mit der Sicherheit der Bürger und der Einsatzkräfte. Beides hat oberste Priorität."

Solidarisch mit den Mitarbeitern der Firma Amcor-Folien zeigte sich der Rat in einer Resolution, die den Wegfall von 170 Arbeitsplätzen und die Schließung des Standorts Viersen verurteilt. Die Stellungnahme des Viersener Politik soll über die Geschäftsführung des Unternehmens an den australischen Mutterkonzern weitergeleitet werden.

(RP/rl)
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