Lokalsport Über Facebook zum Sport verabreden

Breitensport · Der ASV Süchteln will das soziale Netzwerk nutzen, um junge Menschen spontan zum gemeinsamen Sportreiben zu bewegen. So sollen sie dort abgeholt werden, wo sie sich in Zeiten des Internets ohnehin häufig aufhalten.

 Wenn der ASV Süchteln über seine Facebook-Seite künftig beispielsweise zum Fußballspielen einlädt, können sich Kinder und Jugendliche spontan entscheiden, ob sie mitkicken wollen.

Wenn der ASV Süchteln über seine Facebook-Seite künftig beispielsweise zum Fußballspielen einlädt, können sich Kinder und Jugendliche spontan entscheiden, ob sie mitkicken wollen.

Foto: ben-

Angesichts seines rasanten Siegeszugs war es nur eine Frage der Zeit, bis das Internert auch unser Freizeitverhalten beeinflussen würde. Dass in den vergangenen Jahren sogenannte Facebook-Partys und Flashmobs als Phänomene der Jugendkultur für Schlagzeilen sorgten, ist ein Beleg dafür, dass der Wandel schon mitten in der Gesellschaft angekommen ist. Diese Entwicklung möchte jetzt der ASV Süchteln nutzen, um junge Menschen, die sich zunächst nicht fest an einen Verein binden wollen, über den sogenannten Facebooksport für gemeinsame sportliche Aktivitäten zu begeistern.

Genau wie es bei Facebook-Partys darum geht, mit Gleichgesinnten spontan eine Feier auf die Beine zu stellen, oder sich bei einem Flashmob ohne große Vorbereitung Menschen treffen, um durch ungewöhnliche Aktionen für Aufmerksamkeit zu sorgen, so möchte der Sportverein aus dem Viersener Stadtteil Süchteln die Schnelligkeit und die Zwanglosigkeit des Internets nutzen, um spontanes Sporttreiben zu ermöglichen. "Damit wollen wir Menschen erreichen, die gerne Sport machen, die aber nicht regelmäßig an Wettkämpfen teilnehmen und sich auch nicht fest an einen Verein binden wollen", erklärt ASV-Geschäftsführer Björn Siegers. Bislang nutzte der Verein ausschließlich E-Mails als schnelles Kommunikationsmittel - mit mäßigem Erfolg. Als etwa im Sommer 2013 kurzfristig ein Beachvolleyball-Turnier auf die Beine gestellt werden sollte, war die Resonanz bescheiden. "Mit den E-Mails erreichen wir in erster Linie die Eltern. Und dann werden manche Nachrichten nicht schnell genug weitergeleitet", weiß Siegers. Caroline Mönicks war es dann, die im Rahmen ihres Bundesfreiwilligendienstes für das beim ASV angesiedelte Projekt "Kirche und Sport" mit dem Vorschlag kam, junge Menschen zum Sporttreiben dort abzuholen, womit sie sich ohnehin viel beschäftigen - bei Facebook. Flugs richtete die Geschäftsstelle des ASV eine Seite bei dem sozialen Netzwerk ein.

"Sollten sich in Hallen Leerstände ergeben oder Plätze nicht belegt sein, können wir mit verfügbaren Übungsleitern spontane Sportangebote machen", betont Siegers. Beschränkungen gibt es nicht, alle Sportarten, die der ASV anbietet, sind denkbar. Weil das Projekt "Kirche und Sport" dahinter steht, sollen sogar keine Kosten für die Teilnehmer anfallen. Mit den Teilnehmern ist das derzeit aber noch ein Problem. Denn weil es der ASV-Facebookseite noch an "Freunden" mangelt, würden kurzfristige Aktionen noch weitgehend ins Leere laufen. "Da müssen wir uns noch verbessern", gesteht Siegers, der aber bald auf Mitstreiter bauen kann. Denn beim Kreissportbund Viersen kommt die Idee des Facebooksports gut an. Benjamin Skalnik, der beim KSB die Fachkraft für Jugendarbeit ist, will jedenfalls möglichst bald das Gespräch mit dem ASV Süchteln suchen: "Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir das gemeinsam noch erweitern und damit die Gruppe der Interessenten vergrößern können."

(RP)
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