Niederkrüchten Riesenschritt zum Orgelbau

Niederkrüchten · Der Neubau der Orgel in der Kirche St. Bartholomäus nimmt nicht nur im Modell, sondern auch in der Finanzierung Konturen an. 154 000 Euro stehen inzwischen auf dem Spendenkonto – inklusive einer anonymen Großspende.

Als der Kontoauszug da war, haben Kalle Wassong und sein Team vom Orgelbauausschuss erstmal eine Flasche Sekt geköpft. Eine Eins mit erfreulich vielen Nullen stand da: 100 000 Euro hat ein anonymer Gönner auf das Spendenkonto für den Orgelneubau überwiesen. Die gewaltige Spende hat dem Projekt einen enormen Schub gegeben, sagt Wassong. Viele, viele Unterstützer bringen den Bau einer neuen Orgel in St. Bartholomäus mit kleinen und größeren Spenden Euro für Euro voran.

Bestellung schon im Sommer

Nur wenige Monate nach dem Start der größten Spendenaktion in der Geschichte der Pfarre sind bereits 154 000 Euro eingegangen. Viele Niederkrüchtener bitten zum Beispiel bei Goldhochzeiten, runden Geburtstagen oder auch Todesfällen um Spenden für das Projekt. 400 000 Euro muss die Pfarre insgesamt aufbringen. Wenn die Hälfte des Geldes beisammen ist, soll die Orgel bestellt werden. Im Sommer 2011 wird es soweit sein, schätzt Wassong – ein Jahr früher als geplant. Dann blieben noch drei Jahre Zeit, die zweite Hälfte der Investitionssumme aufzubringen – so lange beträgt die Bauzeit der Orgel, die demnach 2014 erstmals in der Kirche erklingen könnte.

Weitere Ideen zur Spendenwerbung sind da: So sollen ab Frühjahr 2011 Patenschaften für die Orgelpfeifen verkauft werden. Insgesamt werden etwa 3000 Pfeifen zu vergeben sein. Bei Pfeifenlängen zwischen wenigen Zentimetern und mehreren Metern dürfte sich der Preis zwischen 20 und einigen tausend Euro bewegen. In Kürze soll zudem eine Spendenwerbe-Offensive bei Unternehmen und möglichen Großspendern starten. Noch ein wenig mehr Resonanz wünscht sich der Orgelbauausschuss für die Aktion "1000 x 1 Euro". Gesucht werden (mindestens) 1000 Spender, die bereit sind, fünf Jahre lang pro Monat einen (oder mehr) Euro zu geben. Bislang machen 80 Personen oder Unternehmen mit, die pro Monat insgesamt 325 Euro auf das Spendenkonto einzahlen – hochgerechnet auf fünf Jahre macht allein das schon wieder 20 000 Euro.

Ein Modell der neuen Orgel existiert schon. Es ist ein kühner Entwurf, dem Orgelbauer Martin Scholz die abstrakte Form eines Engels gegeben hat. Elf Meter hoch soll das Instrument im Kirchenschiff emporstreben. Den Kopf des Engels bildet ein Gong auf der Orgelspitze. Wie eine Scholz-Orgel klingt, haben 25 Interessenten aus der Pfarre St. Bartholomäus bei einem Besuch der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Stolberg schon bewundern dürfen. Am 12. März findet eine weitere Besichtigungsfahrt nach Wuppertal-Barmen statt, um dort eine Orgel der Firma Weimbs-Orgelbau zu begutachten.

Nicht nur Wassong ist guter Dinge, dass die Pfarre den Orgelneubau stemmen kann. "Das Projekt ist in der Gemeinde sehr positiv aufgenommen worden. Wir sind sehr optimistisch."

(RP)
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