Viersen Marc Prokesch ist der beste Azubi

Viersen · Kabelfertigungsmechaniker aus Süchteln wurde in Berlin geehrt. Mit prominenten Gästen auf der Bühne.

Stolz, aber auch sehr aufgeregt war Marc Werner Prokesch aus Süchteln, als er nach Berlin flog. Der Grund: In der Hauptstadt sollte er mit 219 weiteren "Bundesbesten" geehrt werden. Und das mit prominenten Gästen: Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU), Moderatorin Barbara Schöneberger und Prof. Dr. Hans Heinrich Driffmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertag.

Ausgezeichnet wurde Prokesch für seine mit 97 Prozent herausragende Abschlussleistung als Kabelfertigungsmechaniker der Firma SAB Bröckskes. In seinem Beruf ist er damit bundesweit der Beste.

Mit nach Berlin flog auch Prokeschs Ausbildungsleiter Achim Harmes. Er erklärt, wie es der mittelständische Kabelspezialist aus Süchteln geschafft hat, zum vierten Mal in Folge den bundesbesten Auszubildenden zu stellen: "Der stetige Erfolg kann nur durch eine kontinuierliche Verbesserung der Ausbildung erreicht werden — und genau das haben wir in den letzten Jahren gemacht." Geschäftsführer Peter Bröckskes betont, dass alle Absolventen übernommen werden: "Wir haben den Anspruch, Spitzenprodukte ,Made in Germany' zu entwickeln und zu produzieren — und das geht eben nur mit den Besten."

Vorsorglich hatten Marc Prokesch und sein Ausbildungsleiter schon einen Tag vor der Abreise nach Berlin das Gepäck am Düsseldorfer Flughafen aufgegeben, damit am nächsten Tag nichts schief läuft. Doch es kam anders: Schon die Fahrt zum Flughafen verriet, dass die Reise nach Berlin einen ungeplanten Verlauf nehmen würde. Der Warnstreik des Sicherheitspersonals hatte wohl nicht nur die beiden überrascht. In Sichtweite des Flughafens gab es stundenlang kein Vorankommen. Fast hatte Marc sich von der Siegerehrung verabschiedet, die am selben Tag um 14.30 Uhr in Berlin beginnen sollte. Doch dann ging es nach dreistündiger Verspätung plötzlich weiter. Endlich an Bord, kam die nächste Hiobsbotschaft: Den Passagieren wurde mitgeteilt, dass sie ohne Gepäck gestartet waren. Den Auftritt unter Prominenz kannte Marc Prokesch bereits, da er einige Monate zuvor als Bester des Landes NRW geehrt worden war. Aber eine Siegerehrung ohne einen Anzug war für ihn nicht vorstellbar.

Also musste in der verbliebenen Zeit bis zur Siegerehrung, die eigentlich zur Entspannung im Hotel gedacht war, ein Anzug gefunden werden. Selbst der Verzicht auf modische Wünsche konnte nicht verhindern, dass sie erst eine halbe Stunde nach Eröffnung das lang ersehnte Ziel erreichten. Die Siegerehrung der bundesbesten Auszubildenden verlief reibungslos.

Marc Prokesch ist in der Zwischenzeit wieder ins Süchtelner Kabelwerk zurückgekehrt. Mit Koffer — und zwei Anzügen.

(RP)
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