Viersen Badespaß im Rutschenhaus

Viersen · Im Oktober wird das Ransbergbad in Dülken wieder geöffnet. 8,2 Millionen Euro investieren die Niederrheinwerke in den Komplett-Umbau. "Wir sind im Zeitplan", sagt Geschäftsführer Frank Kindervatter.

33 Jahre nagten Wasser und Chlor am Ransbergbad in Dülken. Das hat Spuren hinterlassen. Seit Herbst vergangenen Jahres werden diese beseitigt. "Wir bauen zwar kein neues Bad, doch das komplette Gebäude wird kernsaniert", sagt Frank Kindervatter, Geschäftsführer der Niederrheinwerke, jetzt bei einer Baustellenbesichtigung. Und er verspricht: "Es wird ein Schmuckkästchen."

In der Tat erinnert das Bad derzeit an einen Rohbau. Sämtliche Kabel und Rohre sowie die gesamte Elektrik wurden erneuert. "Hier gibt's keinen alten Schalter und keine gebrauchte Leitung mehr", so Kindervatter nicht ohne Stolz. Im Oktober soll wieder Wasser in den Becken sein und die modernisierte 66 Meter lange Rutsche ihren Dienst aufnehmen. Darauf warten die Viersener Schwimmer und Vereine sehnsüchtig.

Bad wird barrierefrei

Neuen Glanz verspricht bereits der umgestaltete Eingangsbereich. "Besonders wichtig war, das Bad barrierefrei zu gestalten", erklärt Kindervatter. Ein großer gläserner Aufzug sorgt dafür, dass auch Rollstuhlfahrer problemlos in die Badezone gleiten können: "Die Zeiten, in denen Behinderte klingeln mussten und dann durch den Materialeingang ins Bad kamen, sind endgültig vorbei." Und auch für den kleinen Hunger nach dem Sprung ins kühle Nass ist künftig gesorgt.

Eine Mini-Cafeteria bietet verschiedene Snacks, sollte geschlossen sein, blubbern frischer Kaffee oder kalte Cola aus den Automaten. Eine Veränderung wird es ebenfalls für die Mitarbeiter der Niederrheinwerke geben: Die Bäderabteilung zieht von der Rektoratstraße in einen Bürotrakt im neuen Bad. "Das macht gleich doppelt Sinn", sagt der Geschäftsführer. "Zum einen sind wir räumlich in der Zentrale an Grenzen gestoßen, zum anderen können die Vereine vor Ort alle Formalitäten erledigen und bekommen Fragen sofort beantwortet."

Optisches Highlight des künftigen Bades wird die 66 Meter lange und bis zu 45 Stundenkilometer schnelle überarbeitete Rutsche sein, die in einem neuen Rutschenhaus (Kosten 500 000 Euro) vor einer Geschwindigkeitstafel endet. Kindervatter: "Trotzdem ist Dülken kein Spaß-, sondern ein Sportbad." Wichtigster Beweis: Das neue Edelstahlbecken ist mit exakt 25 Metern künftig wettkampftauglich. Das war im alten Bad nicht der Fall gewesen, dort hatten einige Zentimeter gefehlt.

Einen Wermutstropfen kann Kindervatter den Normalschwimmern allerdings nicht ersparen: Nach dem Frühschwimmen steht das Bad von Montag bis Freitag morgens ausschließlich den Schulen oder Vereinen zur Verfügung: "Früher waren zwei Bahnen für die Öffentlichkeit abgetrennt worden. Das wird es nicht mehr geben. Sonst müssten wir zusätzlich noch weiteres Aufsichtspersonal einstellen."

(RP)
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