Kreis Viersen „Ausbilden ist Zukunft“

Kreis Viersen · Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat gemeinsam mit Partnern ein neues Ausbildungsprojekt gestartet. Jugendliche im Kreis Viersen sollen in Lehrstellen in der Sozial- und Gesundheitsbranche vermittelt werden.

„Die Möglichkeiten zur betrieblichen Ausbildung sind in unserer Branche häufig unbekannt oder werden noch zu wenig genutzt“, sagt Doris Rix. Sie ist Projektleiterin der „Paritätischen Initiative Pro Ausbildung“. Mit der will der Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV) jetzt auch im Kreis Viersen mehr Jugendlichen einen Ausbildungsplatz in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft verschaffen. Gemeinsam mit dem SOS Kinderdorf Niederrhein im Kreis Kleve und der in Moers ansässigen gemeinnützigen Gesellschaft für Einrichtungen und Betriebe sozialer Arbeit (sci) will der DPWV möglichst viele Jugendliche und junge Erwachsene sowie Firmen im Kreis Viersen erreichen.

Zweigleisig

Dabei fahren die Projektverantwortlichen – neben Doris Rix sind das Erika Rosenwald (SOS Kinderdorf) und Stefan Otto-Bach (sci) – zweigleisig. „Wir sprechen sowohl Vereine, Verbände und Betriebe an, die in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft tätig sind, als auch Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen“, erklärt Doris Rix. Das Projekt läuft bereits am unteren Niederrhein. Dort wurde es am 1. März vorigen Jahres gestartet. Mit öffentlichen Mitteln gefördert will „Ausbildung ist Zukunft“ – so der Projektname – in Nordrhein-Westfalen rund 100 zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen. Im ersten Jahr sind bereits 20 Stellen für Jugendliche bei Firmen akquiriert worden. Bis Ende Februar 2010 ist die Finanzierung gesichert. Bis dahin wollen die Verantwortlichen am Niederrhein 50 Ausbildungsplätze neu initiiert haben.

Für wen ist das Projekt geeignet? Für Vereine, Verbände und Betriebe im Sozial- und Gesundheitsbereich, die noch nicht betrieblich ausgebildet haben oder derzeit nicht ausbilden. Auf der anderen Seite stehen Jugendliche und junge Erwachsene, die einen Ausbildungsplatz suchen. Dabei geht es beispielsweise nicht um Heil- oder Pflegeberufe, sondern eher um Jobs in Verwaltung, Küche oder Gärtnerei eines Altenpflegeheimes, wie Stefan Otto-Bach gestern im RP-Gespräch beispielhaft erläuterte.

Angesprochen sind aber auch Firmen im Gesundheitshandwerk, wie Orthopädietechniker, Hörgeräte-Akustiker oder Optiker. Selbst Ärzte in größeren Gemeinschaftspraxen oder Gesundheitszentren könnten einen Ausbildungsplatz zum Gesundheitskaufmann bereit stellen, so die Experten.

Das Projektteam arbeitet eng mit den Kammern, der Agentur für Arbeit und den Berufskollegs zusammen. Bei Ausbildungsmessen werden Jugendliche auf das Angebot aufmerksam gemacht. Für Firmen in der Region gibt es – gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein organisiert – eine Informationsveranstaltung am Dienstag, 27. Januar, 17.30 bis 19 Uhr, beim DPWV in Krefeld, Mühlenstraße 42.

(RP)
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