Städtisches Grundstück am Schwimmbad für Seniorenwohnen? Unabhängige Wähler unterstützen AWG

TÖNISVORST · Die Allgemeine Wohnungsgenossenschaft Tönisvorst (AWG) will am Schwimmbad ein Projekt für Senioren-Wohnen umsetzen. Während die CDU-Fraktion zögert, will die UWT-Fraktion die Pläne unterstützen und sucht Mehrheiten.

 Die ehemalige Liegewiese des Schwimmbades. Auf den Freiflächen an der Schelthofer Straße will die AWG ihr Projekt für Seniorenwohnen umsetzen. Dort hatte die CDU eigentlich Wohnen für Familien vorgesehen.

Die ehemalige Liegewiese des Schwimmbades. Auf den Freiflächen an der Schelthofer Straße will die AWG ihr Projekt für Seniorenwohnen umsetzen. Dort hatte die CDU eigentlich Wohnen für Familien vorgesehen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Walter Schöler, Vorstand der Allgemeinen Wohnungsgenossenschaft Tönisvorst, ist guten Mutes. Zwischen AWG und Stadt habe es bereits mehrere Gespräche gegeben, die ihn zuversichtlich machten. „Der Bedarf ist nicht wegzudiskutieren.“ Der Kreis hat die Prognosen sogar noch verschärft: Für Tönisvorst wird ein Bedarf von 35 Plätzen mit Tagespflege bis 2021 gesehen, plus 180 Wohneinheiten für Senioren mit Betreuung. Die AWG hat einen Anfang gemacht und ihr Projekt Seniorenwohnungen  Wohnen mit Service und Tagespflegeeinrichtung in die politischen Gremien gebracht. Die AWG will auf dem städtischen Grundstück entlang der Schelthofer Straße Seniorenwohnen verwirklichen. Auf einer Fläche von 170 qm soll ein Haus mit Wohnungen für Senioren hinter dem „Haus des Sprts“ entstehen. Ein Neubau für betreutes Wohnen mit zwölf Wohneinheiten für Menschen, die älter als 80 Jahre sind, soll neben dem „Haus des Sportes“ gebaut werden. Ein Gebäude mit 16 Tagespflegeplätzen soll zum Westring hin gebaut werden.

Anfang Juli stand dieses Thema im Planungsausschuss an. Die Verwaltung kann sich an dieser Stelle ein solches Projekt gut vorstellen. Christiane Tille-Gander (CDU) erinnerte an einen Antrag ihrer Fraktion aus dem Vorjahr, dieses Grundstück für ein pfiffiges Wohngebiet für junge Familien vorzusehen. Außerdem wollte sich die CDU nicht auf einen Anbieter festlegen und zuerst den Wert des Grundstücks ermitteln, um das Finanzielle zu klären. Die AWG, so Schöler weiter, sei bereit, einen üblichen Preis zu zahlen, allerdings nicht in ein Bieterverfahren einzusteigen.

„Es wird Zeit zu handeln“, sagt deshalb jetzt die UWT. Die UWT-Fraktion wird in den nächsten Jugend-, Senioren-, Sozial- und Sportausschuss einen Antrag einbringen, das AWG-Projekt zu unterstützen, und hofft auf eine breite Unterstützung bei den anderen Fraktionen. Bereits 2010 hatte die UWT einen Antrag für ein Handlungskonzept zum Thema Wohnen im Alter in den Rat eingebracht. Im Sommer 2014 führte die Verwaltung eine Umfrage bei der Generation 55+ durch. Das Ergebnis dieser Befragung war eindeutig, betont jetzt die UWT: Die Bürger votierten mehrheitlich und machten deutlich, dass dringend preisgünstige, barrierefreie Wohnungen und Wohnungen für alternative Wohnformen im Alter geschaffen werden müssen. Außerdem sollten Serviceangebote gefördert, zusätzliche Tagespflegeplätze geschaffen und sogenannte Quartiere entwickelt werden für eine bessere Betreuung von Menschen, die im Alter noch lange weiter selbstbestimmt leben wollen.

Die Ergebnisse der Befragungen waren in der Folgezeit Gegenstand weiterer konstruktiver Arbeit im Arbeitskreis Wohnen, der regelmäßig zusammenkommt und an dem sich parteiübergreifend viele Interessierte beteiligen. In ihrer Pressemitteilung schreibt die UWT: „Die Arbeit im Arbeitskreis wird noch lange nicht abgeschlossen sein und der Prozess der Umsetzung wird sicherlich noch weitere Jahre in Anspruch nehmen. Die UWT ist aber zu der Auffassung gelangt, dass es jetzt möglich wäre, einen ersten wichtigen Schritt nach vorne zu gehen und zu handeln: Hierbei geht es konkret um den Antrag der AWG vom Juli, der sich auf das Grundstück hinter und neben dem alten Schwimmbad an der Schelthofer Straße bezieht.“ Wer an den Sitzungen des Arbeitskreises teilgenommen und sich umfassend informiert habe, wisse, dass und warum der Antrag der AWG genau den Bedarf der Stadt trifft und das Grundstück dafür ideal sei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort