Baseball Verlass auf alle Werfer

Baseball · Die Alligators dürfen mit der Ausbeute aus ihrem Marathon-Wochenende zufrieden sein. Zwei Siegen bei den Dortmund Wanderers am Samstag folgten gestern Niederlage und Erfolg gegen Tabellenführer Paderborn. Die Solinger Baseballer wirken gerüstet für die Bundesliga-Playoffs.

 Millisekunden vor dem Aus: Lars Szameitpreuss schaut Paderborns Pitcher Stefan Fechtig an, dieser beginnt seine Bewegung und wirft gleich zur dritten Base.

Millisekunden vor dem Aus: Lars Szameitpreuss schaut Paderborns Pitcher Stefan Fechtig an, dieser beginnt seine Bewegung und wirft gleich zur dritten Base.

Foto: Gregor Eisenhuth

Die Qual der Wahl hatte David Tuizer. Statt zwei Werfern, die ein Spiel beginnen, hatte der Alligators-Coach vier hochwertige Pitcher benötigt, die es mit den Dortmund Wanderers und Paderborn Untouchables aufnehmen können. Nachdem mit André Hughes und J. D. Scholten in Dortmund bereits die etatmäßigen Werfer zum Einsatz gekommen waren, improvisierte Tuizer gestern gegen Paderborn.

Jens Cornelsen stand im ersten, Sebastian Bernards im zweiten Duell auf dem Mound. Die Beiden sorgten für die bedeutendste Erkenntnis des langen Wochenendes: Auch auf das vermeintliche Ersatzpersonal ist Verlass. Jens Cornelsen musste sich zwar mit einem frühen 0:4-Rückstand abfinden, hatte aber zu diesem Zeitpunkt auch eine anfällige Felddefensive hinter sich. Der 27-Jährige kämpfte und verhalf seiner Mannschaft damit zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Nur Tristan Gerdtommarkotten erwischte Cornelsen mit einem Homerun noch empfindlich.

Die Siegchance vergaben die Gastgeber im achten Durchgang. Lars Szameitpreuss stand nach einem schönen Schlag von Julian Steinberg bei keinem Aus auf der dritten Base. Florian Götze war am Schlag — bereit den Läufer nach Hause zu bringen. Stefan Fechtig entschied sich zunächst allerdings zu einem Wurf an die dritte Base. Der Paderborner Trainer und (mangels Alternativen) reaktivierte Werfer hoffte, Szameitpreuss auf dem falschen Fuß zu erwischen.

Der Solinger reagierte spät, schaffte es augenscheinlich aber doch noch pünktlich an die Base zurück. Das sah der Unparteiische anders. Ohne einen guten Blickwinkel auf den Spielzug zu haben, entschied er zugunsten der Untouchables. Szameitpreuss war aus. "Eine unglaublich schlechte Entscheidung", kommentiert David Tuizer später, gibt seinem Spieler aber eine Mitschuld: "Die Szene darf niemals knapp aussehen." Die große Chance war damit vorbei. Kurz darauf jubelten die Untouchables.

Bernards erster Bundesliga-Sieg

Im zweiten Duell des Tages stand eine Alligators-Serie auf dem Spiel. Noch nie hatten die Solinger alle vier Saisonspiele gegen die Untouchables verloren. Dass dies auch 2011 nicht passiert, stellte Sebastian Bernards sicher. Der 22-Jährige schickte zwar keinen Paderborner per Strike-out zurück auf die Bank, warf aber sieben starke Durchgänge mit nur einem Makel.

Tristan Gerdtommarkotten gelang sein zweiter Homerun des Nachmittags. Am Ende durfte sich Bernards seinen ersten statistischen Sieg in der Bundesliga auf die Fahnen schreiben. Offensiv präsentierten sich die Alligators effektiv. Phil Ortez schlug gleich im ersten Inning einen Homerun gegen Paderborns Stefan Fechtig. Patrick Kanthak legte später einen weiteren langen Ball hinterher.

(trd)
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