Baseball Dramatisch und hochklassig

Es hätte der perfekte Baseball-Nachmittag für die Alligators nach einem überzeugenden 9:2-Auftaktsieg werden können. Doch die Paderborn Untouchables boten im Top-Spiel der Bundesliga Nord nicht nur Paroli, sondern behielten im zweiten Duell des Tages auch den längeren Atem.

Spannender könnte es am Weyersberg kaum sein. Die Solinger Baseballer haben im neunten und entscheidenden Durchgang die Bases geladen, und Ernie Nsien ist bei einem Aus am Schlag. 4:5 lautet der Rückstand im Top-Spiel des Ersten gegen den Zweiten in der Bundesliga Nord. Mit einem Schwung könnte Nsien den Alligators-Erfolg perfekt machen und die rund 600 Zuschauer zum Jubeln bringen.

Daniel Rahn – für Paderborn auf dem Wurfhügel – wirkt inzwischen nicht mehr locker. Der Pitcher hat sich zuvor bereits einige Fehlwürfe geleistet und so Chris Beck und Dominik Wulf auf die erste Base gelassen. Für den Schaden in Form von Punkten soll nun Ernie Nsien sorgen. Der Third-Baseman erwischt die Kugel nicht voll, doch der Ball fliegt im hohen Bogen ins Center-Field. Keine Frage, die Paderborner werden das Flug-Aus schaffen – doch die Chance ist da. Mit dem Fang von Julius Uelschen startet Chris Beck von der dritten Base Richtung Home-Plate durch.

Der US-Amerikaner rennt, um den Wurf von Uelschen in Richtung von Catcher Mike Reed zu schlagen. Es wird knapp – soviel ist sicher. Erreicht Beck die Platte, bevor Reed ihn mit dem Ball im Handschuh berühren kann, steht es 5:5. Erwischt der Paderborner Catcher den quirrligen US-Amerikaner vorher, schaffen die Untouchables das Aus und gewinnen die zweite Partie.

Das Solinger Risiko zahlt sich nicht aus. Uelschens Wurf aus dem Outfield ist zu präzise und hart, Reeds Kontrolle so genau, dass Beck kaum eine Chance hat. Der Solinger Short-Stop versucht mit seinem Sprung alles, doch der Unparteiische sieht die Handschuh-Berührung vor der dem Erreichen der Home-Plate.

Spiel zwei endet mit einem Aufreger, der ein Mal mehr die Spannung und Dramatik von hochklassigem Baseball hervorhebt. Beinahe hätten die Alligators eine verloren geglaubte Partie noch herumgedreht. Jens Cornelsen erwischte nämlich auf dem Wurfhügel keinen besonders glücklichen Start. Die Gäste schlugen hart auf die Würfe des Solinger Pitchers und kamen so schnell zu einer 4:0-Führung.

Heilmann ist schwer zu schlagen

Gegen Eugen Heilmann, der für Paderborn auf dem Mound stand, fiel den Gastgebern das Aufholen schwer. Heilmann ist eben eine Hausnummer in der deutschen Basenball-Szene. Er dominiert die Bundesliga Nord seit Jahren ähnlich souverän wie Alligators-Ass Enorbel Marquez Ramirez, der schon im ersten Spiel auf dem Mound gestanden hatte.

Zwei Punkte hatten US-Neuzugang Matt Pali und Dominik Wulf markiert, bevor Heilmann erst im achten Durchgang in ernste Probleme geriet. Die Untouchables hatten gerade den fünften Zähler vorgelegt, dann feierten Robin Drache und Patrick Kanthak schöne Treffer – die Alligators verkürzten auf 4:5 und setzten ihre ganze Hoffnung nun auf den letzten Abschnitt.

(RP)
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