Motorsport Glück im Unglück

Drei Punkte aus zwei Läufen sind die magere Ausbeute des Superbike-Piloten Philipp Hafeneger zum Saisonauftakt der Internationalen Deutschen Motorrad-Meisterschaft auf dem Lausitzring.

Philipp Hafeneger hatte Feuer unterm Hintern. Jedes Mal, wenn er auf dem Lausitzring am Ende der Start-/Ziel-Geraden abbremste, gab es aus dem Motorbereich seiner Suzuki GSX-R 1000 eine Stichflamme. Was spektakulär aussah, hatte für den Superbike-Piloten im zweiten Lauf zur Internationalen Deutschen Motorrad-Meisterschaft (IDM) die Konsequenz, dass er nicht so Gas geben konnte, wie er wollte. "Die Flammen waren ein deutliches Zeichen dafür, dass etwas falsch eingestellt war."

Daher hielten auch die Reifen nur bis zur sechsten Runde. Zu diesem Zeitpunkt hatte Philipp Hafeneger als Achter gut mitgehalten. "Danach konnte ich mich nicht dagegen wehren, bis auf Position 16 durchgereicht zu werden, weil die Leistung fehlte." Der Fahrer wie seine Mechaniker im "M.S.B. + Altzschner-Team" waren ratlos. Dass der Solinger letztendlich noch einen Rang kletterte und somit einen Punkt für die IDM-Rangliste ergatterte, hatte er nur dem Ausfall eines Konkurrenten zu verdanken.

Zahnrad gebrochen

Dabei war Philipp Hafeneger zuversichtlich in die beiden ersten Rennen der neuen Saison gestartet. Im ersten Zeittraining erzielte der 25-Jährige auf Anhieb die gleiche Zeit, die er bereits vor zwei Wochen in den ersten Tests erreicht hatte, obwohl er die härteren Rennreifen aufgezogen hatte. "Wir hatten in der Qualifkation in die Top Ten fahren wollen. Das war uns mit Platz acht auf Anhieb auch gelungen", bilanzierte Hafeneger — und peilte im zweiten Zeittraining mit weicheren Pneus eine noch bessere Startposition an. Kaum war der Solinger auf der Strecke, brach das Frontritzel. Das Zahnrad also, das die Kette trägt. "Das ist mir in meiner Karriere auch noch nie passiert." Die Mechaniker arbeiteten zwar schnell, konnten nach der Reparatur das funktionstüchtige Motorrad allerdings erst zwei Minuten vor Ende des Trainings wieder bereit stellen.

So ging Philipp Hafeneger nur aus der dritten Startreihe ins erste der beiden Rennen. Der Suzuki-Pilot kam gut weg, wurde jedoch in der ersten Runde weit zurückgeworfen. Glück im Unglück: Obwohl er in eine Karambolage verwickelt wurde, bei der fünf Fahrer stürzten, hielt sich Hafeneger auf seiner Maschine. Trotzdem hatte er so viel Zeit verloren, dass die Spitzengruppe enteilt war. "Mit den Zeiten, die ich in den ersten Runden gefahren bin, hätte es für Platz sechs bis acht reichen können." Doch wie später im zweiten Lauf hielten die Dunlop-Reifen der Belastung nicht stand. Hafeneger kam auf Platz 14 mit mehr als 25 Sekunden Rückstand ins Ziel.

Erste Punkte für Marcel Bach

Erfolgreicher verlief für einen anderen Solinger der Saisonauftakt auf dem Lausitzring. Marcel Bach fuhr erstmals in seiner noch jungen Motorsport-Karriere beim "Yamaha R6-Dunlop Cup" in die Punkteränge. Der 18-Jährige hatte schon im Training die zehntbeste Zeit herausgefahren und behauptete diese Position auch im Rennen. Bach behielt im Endspurt die Nerven und kam als Erster einer siebenköpfigen Gruppe über die Ziellinie.

(RP)
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