Solingen Neuer Pächter in Sicht

Solingen · Über das Wetter konnten die 57 erschienen Mitglieder des Schlossbauvereins Burg an der Wupper bei der Jahresversammlung am Samstag wahrlich nicht meckern. Das goldene Oktoberlicht überstrahlte deshalb auch so manch schlechte Botschaft des Vereinsvorsitzenden Klaus-Dieter Schulz über die Lage der Finanzen. Denn auch im noch laufenden Jahr 2007 haben die Schlossherren weiterhin ordentlich zu knapsen.

Ausfälle bei der Pacht

War es in den Vorjahren die Sanierung der Nordterrasse, die sich finanziell erheblich bemerkbar gemacht hatte, schlug diesmal der Ärger mit dem Schlossrestaurant ins Kontor. Alleine an Miet- und Pachteinnahmen sind 55 000 Euro weniger als die erwarteten 180 000 Euro erzielt worden. Den Pächter, den der Verein bereits seit 2005 loswerden wollte, ist man seit Mai dieses Jahres nun tatsächlich quitt. Zwischenzeitlich war dieser in der Insolvenz.

Das Schloss-Restaurant, so Schulz im Gespräch mit unserer Zeitung, habe der Gastronom in einem "desolaten Zustand" hinterlassen. Es sei erstaunlich, dass die Gewerbeaufsicht nicht schon mal etwas unternommen hätte, so Schulz. Mit einem Catering-Unternehmen hatte man nach dem Pächter-Auszug die gebuchten Veranstaltungen durchführen können, dies sei gut angenommen worden. Doch auf Dauer sei das keine Lösung.

So hat der Verein in der Fachzeitung des Deutschen Hotel- und Gastststättenverbandes inseriert — und aus einer handvoll Bewerber den geeigneten Kandidaten herausgefiltert, einen Bergischen, der in diesem Frühjahr mit der Wiederbelebung der Schloss-Gastronomie starten werde. Doch bis dahin müssen sowohl die Hausherren als auch der neue Pächter noch ordentlich Geld zuschießen. So muss der Verein Geld, etwa für die Sanierung der Sanitäranlagen aufbringen. Aber selbst wenn dort in den ersten warmen Strahlen der Frühjahrssonne Wiedereröffnung des Restaurants gefeiert werden kann, ist die Liste, was alles noch an Schloss Burg getan werden muss, weiter lang.

In einem noch zu erstellenden Schadenskataster soll aufgelistet werden, was in welcher Reihenfolge saniert werden muss. Um Geld dafür in die Kasse zu bekommen, sollen die vom Verein bewirtschafteten Häuser beliehen werden. Und auch die drei Städte als Anteilseigner müssten sich, so Schulz, überlegen was sie tun können.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort