Raser müssen sich im bergischen Städtedreieck auf einen neuen "Gegner" einstellen: Die ESO-Geschwindigkeitsmessanlage komplettiert die Blitzanlagen der Wuppertaler Polizei. Seit einem Jahr rüstet das Land NRW seine Polizeibehörden serienmäßig mit dem neuen System aus. Seit Beginn des Jahres gehen auch die Verkehrspolizisten in Solingen, Remscheid und Wuppertal mit "ESO" auf die Jagd nach Temposündern. Der besondere Vorteil der Anlage ist ihre hohe Flexibilität: Sie kann mehrere Fahrstreifen erfassen, erkennt Verkehrsrowdys, die in beide Fahrtrichtungen unterwegs sind, und fotografiert zuverlässig Fahrer und Kennzeichen.

Zudem kann die Polizei die beiden Geräte, die mit einem Einsatzwagen gekoppelt sind, auch auf schwierigem Terrain, zum Beispiel in Kurven oder an stark abschüssigen Straßen, verwenden. "Im Zuge unseres letzten Blitzermarathons hatten wir noch mehrere Bürgeranfragen zur Überwachung an einigen Stellen ablehnen müssen", erklärt Bernd Kruse, Leiter des Verkehrsdienstes. Nun kämen solche Anfragen wieder auf den Prüfstand. Die Polizei möchte die Anlage sowohl im innerstädtischen Verkehr als auch an Landstraßen nutzen. Die Gesamtkosten für Sensor, Kamera und das dazugehörige Auto belaufen sich auf 185 000 Euro. Die für die Verkehrsüberwachung zuständigen Beamten reisten im Herbst an den Bodensee, um sich vom dort ansässigen Hersteller die Funktionsweise des Systems erklären zu lassen. Für Bernd Kruse kommt die Anschaffung der ESO-Anlage zu einem wichtigen Zeitpunkt: "Wir mussten leider entgegen dem Landestrend eine steigende Zahl an tödlichen Unfällen registrieren", berichtet er. Daher wolle die Polizei alle Möglichkeiten ausschöpfen, die Bürger zu einer vorsichtigeren Fahrweise zu bewegen: "Langsameres Fahren verringert das Risiko von Unfällen und verringert deren Folgen", sagt Kruse mit Nachdruck.