Solingen Hinter den Kulissen der Cobra

Solingen · Im nächsten Jahr wird das Kulturzentrum Cobra volljährig. Deshalb hat sich der Cobra Club als Förderverein dazu entschlossen, interessierten Besuchern Tür und Tor zu öffnen, um ihnen nicht nur zeigen zu können, was in der Cobra alles möglich ist, sondern ihnen auch einmal einen Blick hinter die Kulissen des Kulturzentrums zu gewähren.

"Viele kennen die Cobra nicht", sagt Vorsitzender Fritz Kappner. Es gebe Berührungsängste und auch Vorurteile aus früherer Zeit. "Ob nun begründet oder nicht." Deshalb soll der Tag der offenen Tür nun die Gelegenheit geben, das Haus zu erkunden. In der Kantine sind akustische Gitarrenklänge zu hören. Es klingt jazzig, mit iberischem oder lateinamerikanischem Einschlag.

Leicht und verträumt, ein wenig melancholisch und doch passend zu dem goldenen Spätsommertag. Es ist Reiner Daams, der da spielt und zu den Gitarrenklängen singt. "Eigentlich sollte es hier mit einem Jazz-Frühshoppen beginnen", verrät Fritz Kappner. Doch die Band sagte kurzfristig ab. "Wie das im Kulturgeschäft manchmal so geht."

Spontan sprang Daams, stellvertretender Vorsitzender des Cobra Clubs ein, der dann von Luisa Skrabic abgelöst wird. "Nachmittags haben wir dann ein Programm in der Halle", so Kappner. Doch der Schwerpunkt liege nicht, wie meist, auf Rockmusik, sondern auf Tanz, Weltmusik und Theater. Auch ein Film wird im Kino laufen.

Und noch etwas Neues kann der Cobra Club der Öffentlichkeit präsentieren — einen Raum für kleinere Veranstaltungen. "Wir hatten immer die Schwierigkeit, dass der Saal zu groß für viele Veranstaltungen ist", erklärt Kappner.

Die Kantine eigne sich für die leiseren Töne nicht, da die Geräuschkulisse des Gastronomiebetriebes störend wirken. Auf das Kino auszuweichen sei jedoch auch keine Alternative gewesen. "Da muss dann immer eine Vorstellung ausfallen und das verunsichert die Kinogänger."

So wurde ein bisher ungenutzter Raum in Eigenarbeit frisch verputzt, ein neuer Fußboden wurde verlegt und bald werden die Wände auch noch mit schwarzen Stoffen verhängt, um den Hall aus der Akustik zu nehmen. "Diesen Raum wollen wir verstärkt nutzen für Lesungen, akustische Konzerte oder Kabarett." Zwischen 30 und 50 Besucher wird er fassen.

Dort, wo vormals die Garderobe untergebracht war, soll nun eine kleine Gastronomie entstehen, mit Kühlschrank und mobiler Theke. Rund 140 Konzerte fanden bisher jährlich in der Cobra statt. Jetzt lässt sich das durch den zusätzlichen Raum noch steigern.

(sue)
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