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Interview: Dietmar Kühl Feuerwehr hat keinen Nachwuchsmangel

Solingen · Der Stadtjugendfeuerwehrwart sieht die Feuerwehr für die Zukunft gut aufgestellt und zieht ein positives Fazit des Zeltlagers.

Das Klischee sagte einst, dass Feuerwehrmann neben Lokführer der Traumberuf von Jungen sei. Stimmt das noch?

Kühl: Der Wunsch der Kids ist auf jeden Fall immer noch da.

Trotzdem gibt es Klagen über fehlenden Nachwuchs bei der Feuerwehr.

Kühl: Aller Panikmache zum Trotz haben wir immer noch einen guten und regelmäßigen Zuwachs - obwohl es heute sicherlich mehr Freizeitangebote und damit andere Interessen als früher gibt.

Die Jugendfeuerwehr wurde in diesem Jahr 40 - wie hat sich denn die Zahl der Mitglieder entwickelt?

Kühl: 1974 kamen 35 Kinder zur Gründungsveranstaltung - und davon sind natürlich nicht alle in die Jugendfeuerwehr eingetreten. Zur Zeit haben wir 92 Mitglieder, die auf fünf Gruppen aufgeteilt sind. Es waren zwar auch schon mal 104, aber die Zahlen haben sich auf einem guten Wert eingependelt.

Wie steht es mit dem Übergang von der Jugend- zur freiwilligen Feuerwehr?

Kühl: Die meisten, die seit ihrer Jugend dabei sind, gehen diesen Weg auch weiter - einige absolvieren schließlich sogar die Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann. Sicher ist der Übergang mit einer Umstellung verbunden: Die Aufgabenverteilung verschiebt sich, man muss eine intensivere Feuerwehrarbeit leisten. Da gibt es dann hin und wieder jemanden, der nach der Jugendfeuerwehr sagt: Danke, es war schön, aber ich gehe. Von unseren Mitgliedern sind das aber allenfalls drei oder vier.

Bekommen Sie am Rande des Stadtzeltlagers in Gräfrath mit, wie sich die Situation des Nachwuchses in der Umgebung oder anderen Ländern darstellt?

Kühl: Das ist allein deshalb so schwer zu sagen, weil die Strukturen in den einzelnen Städten verschieden sind. In Wuppertal zum Beispiel ist jeder Löscheinheit der freiwilligen Feuerwehr eine Jugendgruppe zugeordnet. Wir in Solingen sind als Jugendfeuerwehr eine eigene Einheit. Auch die Situation in anderen Ländern ist schwer zu beurteilen. Generell gilt: In ländlicheren Räumen bekommt man die Kinder wegen des geringen Freizeitangebots eher in die Jugendfeuerwehr als in Großstädten.

Wie fällt Ihr Fazit des Zeltlagers aus?

Kühl: Wir sind trotz des schlechten Wetters zufrieden. Man muss sehen: Von den 80 Helfern, Betreuern und Jugendfeuerwehrwarten vor Ort haben vielleicht gerade mal zehn schon zuvor ein Zeltlager organisiert. Viele wussten daher nicht, welch eine große logistische Herausforderung das sein würde. Es hat aber sehr gut funktioniert - auch dank der tollen Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Verwaltung. Die Programmpunkte haben wir alle durchbekommen - nur ein Schlagballwettbewerb konnte wegen des Wetters nicht wie geplant auf dem Sportplatz stattfinden. Dafür konnten wir aber in eine Turnhalle ausweichen.

Noch einmal zum Ausgangspunkt - wie sind Sie damals zur Feuerwehr gekommen?

Kühl: Über meinen Vater. Damals nahm er mich zum Sonntagsdienst mit. Das hat mich begeistert. Und es ist ja auch heute noch so: Bei Veranstaltungen der Feuerwehr ist es für die Kinder das Größte, einmal im Feuerwehrauto am Steuer zu sitzen.

ALEXANDER RIEDEL STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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