Solingen Geldsorgen machen immer mehr Menschen krank

Solingen · Dass finanzielle Probleme immer häufiger mit körperlichen Beschwerden einhergehen, haben die Mitarbeiterinnen der Schuldner- und Insolvenzberatung des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Solingen festgestellt. Im Jahresbericht 2013, der gerade erschienen ist, sprechen Gisela Ebert, Evamarie Meier-Frings und Ursula Ring von "Multiproblemlagen".

"Seit geraumer Zweit stellen wir fest, dass immer mehr Menschen zu uns kommen, die mit gravierenden gesundheitlichen Problemen physischer und psychischer Art belastet sind", heißt es im Bericht, Angstzustände, Depressionen und Burnout würden häufig genannt. Sozialmedizinsiche Untersuchungen hätten gezeigt, dass 80 Prozent der befragten überschuldeten Menschen unter Rückenschmerzen, Schlafstörungen und Erschöpfungszuständen litten.

Mit Hilfe der Beraterinnen wird für die Ratsuchenden nach Lösungen gesucht, sie bekommen Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Probleme. 2013 kamen 618 Männer (48 Prozent) und Frauen (52 Prozent) die Schuldnerberatung und 208 in die Insolvenzberatung. 76 Prozent hatten deutsche Staatsangehörigkeit, elf Prozent waren sonstige EU-Bürger und 13 Prozent kamen aus Ländern außerhalb der EU. Hauptgrund für die Überschuldung war Arbeitslosigkeit (in 64 Prozent der Fälle), gefolgt von Krankheit (36 Prozent), Scheidung/Trennung (32 Prozent) und gescheiterter Selbstständigkeit (18 Prozent).

Ein wichtiger Aspekt der Arbeit der Schuldnerberatung ist die Prävention. Die Stadt finanziert seit 2013 eine halbe Stelle für Maßnahmen zur Stärkung der finanziellen Kompetenz Jugendlicher. Hier arbeitet die Beratungsstelle mit der Verbraucherzentrale zusammen. In zehn Doppelstunden werden Jugendliche der 9. und 10. Klassen an Themen herangeführt, die für ihre spätere wirtschaftliche Eigenständigkeit unverzichtbar sind.

Die Schuldner- und Insolvenzberatung des Diakonischen Werkes in der Kasernenstraße 21-23 ist montags bis freitags von 18.30 bis 13 Uhr und montags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr zu erreichen.

(aki)
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