Solingen Eine kleine Welt voller Geheimnisse

Solingen · Es gibt viel zu entdecken. Blühende Sträucher und Stauden, Hängebäumchen, versteckte Winkel, in welchen den Besucher Elfen, kleine Drachen oder Kobolde erwarten. Der Garten von Regina und Georg Mark ist eine kleine Welt voller Geheimnisse. "Es macht nichts, wenn jemand hier durchgeht und hat nicht alles entdeckt", sagt Georg Mark.

 Im Garten von Regina und Georg Mark in Aufderhöhe gibt es viel zu entdecken.

Im Garten von Regina und Georg Mark in Aufderhöhe gibt es viel zu entdecken.

Foto: Stephan Köhlen

Der Garten ist sein Reich. "Meine Frau darf höchstens mal fragen, ob ich was anbaue, das sie braucht", scherzt der 63-Jährige. Deshalb überschrieben die Marks ihren Garten auch als "Garten aus Männerhand", dessen Tore sie im Rahmen der "Offenen Gärten" für Interessierte öffnen.

Auf den 700 Quadratmetern finden sich auch kleine Teiche. "Die sind naturbelassen", erklärt Georg Mark. Fische wollten sie nicht. Aber Libellenlarven und Molche seien hier zu Gast und auch Kröten. Seit 18 Jahren wohnen die Marks nun an der Nussbaumstraße 33 a. "Mein Schwiegervater war ein richtiger Gärtner, dem haben wir in seinen letzten Lebensjahren unter die Arme gegriffen", so Georg Mark.

Vor 16 Jahren mussten dann die Bäume auf dem Grundstück gefällt werden, weil gebaut werden sollte. "Und dann stand ich mitten im Gar-ten", erinnert er sich zurück. "Er kam dazu wie die Jungfrau zum Kinde", fügt Regina Mark lachend hinzu. Mit den Jahren ist ein Kleinod aus dem Garten geworden. "Das war nicht geplant, es hat sich so entwickelt", erklärt Georg. Trotzdem legt er beim Gärtnern wert auf die Gestaltung. "Man muss Sichtachsen haben und Ecken, um etwas Neues zu entdecken."

Dabei versuchen die Marks, möglichst nah an der Natur zu bleiben. "Anfangs habe ich gesagt, Rosen kommen hier nicht rein", erzählt der Hobbygärtner und muss schmunzeln. "Jetzt ist es fast ein Rosengarten." Es sei eben doch eine wunderschöne Blume. Auch mit den Nachbarn haben die Marks ein gutes Verhältnis. "Das sind alles wunderbare Menschen", schwärmt Mark. Deshalb existieren auch zwischen den Grundstücken keine Zäune — ein seltener Anblick.

Es ist vor allen Dingen die Freude an der Natur, die Georg Mark antreibt. Und die viele Arbeit — übers Jahr steckt er wöchentlich zwei Tage in seinen Garten — ist für ihn Erholung. "Das ist für mich meditativ", verrät der Frührentner, der schon die leidvolle Erfahrung eines Burnouts gemacht hat. "Ich habe eine Zeit lang Yoga gemacht, aber festgestellt, dass für mich der Garten noch besser ist." Natürlich dürfe man nicht den Anspruch haben, alles perfekt machen zu wollen. "Die Natur muss Freiräume haben." Dann kann der Garten zu dem werden, was er für Georg Mark geworden ist: "Eine absolute Quelle der Ruhe."

(sue)
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