Solingen Betten für Schloss Grünewald

Solingen · Das Event-Forum erfreut sich wachsender Beliebtheit. Die Referenzliste der Firmen, die in dem Gräfrather Herrenhaus tagten, ist beachtlich. Um das Angebot abzurunden, fehlt ein Bettenhaus.

Es war eine erfolgreiche Neuauflage der Veranstaltung Garten Leben im Schloss Grünewald. Besucher von überall her strömten in den idyllisch gelegenen Gräfrather Herrensitz. Nach dem geschäftigen Treiben ist wieder ein bisschen Ruhe eingekehrt in dem kleinen Schloss. Allerdings nicht für Birger Zimmermann und sein Team. Unermüdlich ackern sie dafür, dass es vorangeht. Zimmermann kaufte 1997 das Anwesen und weckte es mit Geld, Einsatz und Fantasie aus dem Dörnröschenschlaf. Seit 2003 arbeitet der 51-jährige gebürtige Wuppertaler daran, aus dem Haus Grünewald ein erfolgreiches Event-Forum zu machen. Eine Anlaufstelle für Paare, die im schönen Ambiente heiraten wollen und für Firmen, die Tagungsräume suchen.

50 Betten sind das Minimum

Alleine die Referenzliste auf der Internetseite liest sich wie das Who is Who – von der Allianz-Versicherung über RWE bis Wilkinson ist alles vertreten. Diese Kunden seien alle hochgradig zufrieden, sagt Birger Zimmermann im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch trotzdem könne er derzeit gerade einmal 20 Prozent des Tagungsmarktes befriedigen. Warum? Es fehlt an einem Gästehaus. "50 Betten wären das Minimum", sagt Zimmermann. Dabei gibt es eine Kooperationsvereinbarung mit dem Vier-Sterne-Hotel Gräfrather Hof von Siegfried Lapawa. Das liegt 800 Meter weit von dem Herrensitz entfernt; doch bei langen Tagungen oder Hochzeiten können am Ende eines Tages auch diese paar Schritte zu viel sein.

Doch wohin mit einer Unterkunft? Das Anwesen steht unter Denkmalschutz, und das 40 000 Quadratmeter große Areal liegt im Landschaftsschutzgebiet. Die Fläche, die zunächst ins Auge gefasst wurde, liegt nördlich auf Wuppertaler Gebiet. Doch das zerschlug sich. Einwände gegen ein Bettenhaus gibt es bereits von der Bezirksregierung Düsseldorf und dem Amt für Denkmalpflege vom Landschaftsverband Rheinland. Mit dem Gräfrather Bezirksvorsteher Udo Vogtländer und Solingens Planungsdezernent Hartmut Hoferichter hat Birger Zimmermann zuletzt am Gründonnerstag-Nachmittag zusammengesessen, um nach einer Lösung zu suchen.

"Ich weiß, diese beiden wollen mir helfen", lobt Zimmermann. Ein daraus entstandener Vorschlag sieht vor, dass auf dem Parkplatz ein Bettenhaus entstehen könnte. Dann aber stellt sich Zimmermann gleich das nächste Problem: die Stellplatzfrage. Auch die Stadt weist darauf hin, dass für die vorhandenen Plätze Ersatz geschaffen werden müsse.

Doch so weit ist man noch nicht. Derzeit ist diese Möglichkeit in das "Arbeitsprogramm Bauleitplanung 2011" der Stadt aufgenommen, das noch viele weitere Projekte umfasst. Vorgesehen ist, dass die Politik das noch vor der Sommerpause absegnet.

Im Anschluss daran könnte es in die Aufstellung eines Bebauungsplanes gehen, erläutert Hoferichter im Gespräch mit unserer Zeitung. In diesem Verfahren, das auch bis zu anderthalb Jahre dauern könne, müsse der Eigentümer Gutachten beibringen und es komme zu einer Bürgerbeteiligung.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort