Solingen Erdloch-Gefahr noch nicht gebannt

Solingen · Das Erdloch ist gestopft. Mit Beton, Kies und Erde. Die Absperrung des steilen Weges am Ende der Forststraße in Ohligs, der hinunter zum Viehbach zu einem Wanderweg durch das Landschaftsschutzgebiet führt, ist aufgehoben, versicherte gestern Mittag Wulf Riedel, Abteilungsleiter Planung und Ausführung bei den Technischen Betrieben. Gleichwohl sind Anwohner nach wie vor besorgt (wir berichteten) und betonen, dass sich Absenkungen und Löcher erst im Zuge der Baumaßnahme für die Erneuerung des Viehbachsammlers aufgetan hätten. Die heftigen Regenfälle seien dafür jedenfalls nicht die Ursache.

Bäume versunken

Mittlerweile wurden auf einer Länge von 800 Metern Kanäle durch den Boden in Richtung Barl gepresst. Auch tiefer im Erdreich, wo sich jetzt das große Loch auftat. "Entlang der Bohrung sind Löcher und Absenkungen entstanden, ganze Bäume sind in den entstandenen Löchern versunken", berichten Anwohner und ergänzen: "Wir haben Angst. Was ist, wenn spielende Kinder in entstehende Löcher fallen und zu Schaden kommen? Was ist, wenn unsere angrenzenden Häuser und Grundstück Schaden nehmen?"

Von "einen Zusammenspiel" zwischen dem unterirdischen Rohrvortrieb mit den Regenfällen spricht jetzt Wulf Riedel. "Werden die Bohrungen vorangetrieben, hat man je nach Bodenbeschaffenheit einen Überschnitt beziehungsweise einen kleinen Hohlraum von wenigen Zentimetern. Hier kann das Regenwasser einen Weg finden. Das kann dazu führen, dass Schollen abbrechen", meint Riedel. Er räumt zudem ein: Es hat an anderen Stellen der bisherigen Bauarbeiten durch den Wald schon Absenkungen und Löcher gegeben – so wie es die Anwohner beschrieben haben.

Die sich bildenden unterirdischen Überschnitte, so die Planung, sollen indes erst nach Abschluss der Bauarbeiten Ende dieses Jahres mit einer Zementinjektion gefüllt werden. "Grundsätzlich ist der Boden beziehungsweise die Geologie für den Rohrvortrieb dort geeignet", versichert Wulf Riedel. Gleichzeitig kann er aber "nicht zu 100 Prozent ausschließen", dass sich im Verlauf der Baumaßnahme beziehungsweise des Rohrvortriebs "an der einen oder anderen Stelle weitere Löcher auftreten".

Mit Löchern hat man in Solingen ohnehin Erfahrungen. So etwa in der Kleingartenanlage Gabelsberger Straße. Für die Öffentlichkeit ist die Grünanlage seit langer Zeit schon gesperrt. In der Gasstraße hatte sich im April 2010 zudem ein über fünf Meter tiefes Loch aufgetan.

Die Anwohner in Ohligs sind trotz des gestopften Lochs weiter verärgert und kündigen an: "Wir werden uns das nicht gefallen lassen."

(RP)
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