Rheinberg Das Hotel der schrillen Künste

Rheinberg · Rund 40 junge Künstler erwecken eine alte Stadtvilla an der Orsoyer Straße in Rheinberg zu neuem Leben. Aus dem 15-Zimmer-Haus der Familie van Gember wird das "Hotel Artlon". Ab Samstag kann man sich die Schau angucken.

 Eine von vielen Kunstwerken in der 15-Zimmer-Villa, geschaffen von Isaac Malakkai (li.) und Kuru aus Barcelona.

Eine von vielen Kunstwerken in der 15-Zimmer-Villa, geschaffen von Isaac Malakkai (li.) und Kuru aus Barcelona.

Foto: Armin Fischer

Im "Hotel ARTlon" sind Kunst und Kreativität zu Hause. Elf Künstler aus Spanien und Deutschland haben im Rahmen des MAP-Festivals in der alten Stadtvilla an der Orsoyer Straße 2 "eingecheckt". In wenigen Tagen haben sie das leerstehenden Haus in einen Kunstort der besonderen Art verwandelt: das "Hotel ARTlon", in dem der Charme vergangener Zeiten und moderne Kunst eine spannende Symbiose eingehen.

Farbenfrohe Kunstwerke inmitten von antiken Fliesen, großgemusterten historischen Tapeten und weißen Stuckdecken empfangen den Besucher der ungewöhnlichen Ausstellung. Das Haus gehörte ehemals der Familie van Gember, die einen Samenhandel in Rheinberg unterhielt. Hausverwalter Lothar Gardemann hat den jungen Künstlern, die sich z.T. über das jährlich am Jugendzentrum Zuff ausgerichtete Graffiti-Festival "Art Jam" kennen, freie Hand gelassen.

Mit den Elementen spielen

"Wir haben alle Teile, die historisch wichtig sind, so gelassen, wie sie waren", sagt Javier Landa-Blanco. Der Spanier hat das Kunstprojekt gemeinsam mit Marco Kutz organisiert. "Man passt sich dem Haus an und fängt an, mit seinen Elementen zu spielen. Das ist das Schöne daran", fügt Kutz hinzu. Neben den Künstlern sind auch Kinder und Jugendliche an dem Projekt beteiligt, zum Teil aus der Kunstgruppe des Zuff. "Insgesamt haben fast 40 Leute mitgearbeitet. Für die Jugendlichen war es eine unglaublich spannende Sache, eigene Konzepte mit künstlerischem Anspruch zu entwickeln", beschreibt Kutz.

Auf einen respektvollen Umgang mit den Räumlichkeiten sei dabei Wert gelegt worden. 15 Räume sowie das Treppenhaus waren zu gestalten. Jeder Künstler hat einen eigenen Raum nach seinen Vorstellungen mit Bildern, Skulpturen, Fotos und Installationen ausgestattet. Auf den freien Wandflächen konnten sich vor allem die Maler und Graffiti-Künstler austoben.

Geheimnisvoll-erotisch

Skurrile "Superhelden" gesellen sich zu geheimnisvoll-erotischen Meerfrauen und anderen Fantasiewesen. Überraschende Details, wie eine aus einem Loch im Parkettboden ragende Hand oder ein Spinnennetz in der Ecke, geben dem Ganzen eine humorvolle Komponente. Von den Künstlern individuell bemalte Elefanten-Figuren gibt's zu kaufen. Am Samstag, dem 25. August, öffnet das Hotel ab 15 Uhr seine Pforten für Besucher. Danach ist die Ausstellung, in der auch Exponate zum Thema Skateboarding gezeigt werden, noch bis Donnerstag, 30. August zu sehen.

(krsa)
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