Korschenbroich Sprache muss wachsen

Korschenbroich · Glehn Die Sprache ist eines der wichtigsten Elemente der emotionalen und sozialen Kommunikation. Je besser diese von klein auf ausgebildet ist, umso differenzierter, gewählter und kommunikativer kann sich der Mensch mitteilen.

 Spielerisch lernen: Mitmachlieder stehen bei den Jungen und Mädchen im katholischen Kindergarten in Glehn hoch im Kurs .

Spielerisch lernen: Mitmachlieder stehen bei den Jungen und Mädchen im katholischen Kindergarten in Glehn hoch im Kurs .

Foto: NGZ

Glehn Die Sprache ist eines der wichtigsten Elemente der emotionalen und sozialen Kommunikation. Je besser diese von klein auf ausgebildet ist, umso differenzierter, gewählter und kommunikativer kann sich der Mensch mitteilen.

Das ist nichts Neues für das Team von Ursula Schwarz. Seit Jahren gehört die Sprachförderung für den Katholischen Kindergarten an der Elisabeth-Straße zum festen Konzept der Einrichtung. Allerdings merken die Erzieherinnen auch, dass sich bei ihren Schützlingen immer häufiger Sprachprobleme einstellen.

"Die Sprachauffälligkeiten haben deutlich zugenommen", stellt Christin Forgbert im Gespräch mit der NGZ fest. Von den 97 Jungen und Mädchen im Alter von drei bis sechs Jahren sind mittlerweile 35 Kinder sprachauffällig, 20 von ihnen haben regelmäßige Termine beim Logopäden.

"Die Spracherziehung beginnt schon weit vor dem Besuch des Kindergartens. Im Grunde mit der Geburt", gibt Renate Berndt zu bedenken, "eine Aufgabe, die wieder verstärkt in das Bewusstsein der Eltern gerückt werden muss."

Im Elternhaus wird das Fundament für die Sprachentwicklung des Kindes gelegt. "Sprache muss wachsen, dazu gehört auch das Schreien und das Lallen in den ersten Monaten. Aber auch das Hören, Ertasten und auch das Sehen - wie werden Laute gebildet - trägt zur Entwicklung bei. Um die Bedeutung für die Eltern, aber auch für die Kindergartenkinder zu unterstreichen, arbeiten die Erzieherin an der Elisabeth-Straße mit einem so genannten Sprachbaum.

Von der Erde, über die Wurzeln und die Äste bis hin zur Krone erklären die Erzieherinnen am Bild eines Baumes die einzelnen Entwicklungsstufen von Sprache. "Eltern können Sprache fördern, in dem sie sich Zeit nehmen für ihr Kind. Das Spielen sollte auch immer mit Sprechen und mit Spaß verbunden sein." Vorlesen und gemeinsames Singen gehört für die Erzieherin dazu, daheim und im Kindergarten.

"Wir haben gelernt, Auffälligkeiten festzustellen, aber diagnostizieren und therapieren können und dürfen wir nicht", zeigt Silke Meurer die Grenzen im Berufsfeld einer Erzieherin auf. "Bei Auffälligkeiten empfehlen wir dann den Besuch beim Logopäden." Nur der, oder auch der Kinderarzt könnten die Ursachen ergründen.

Schließlich würden Sprachdefizite nicht selten durch organische Probleme ausgelöst. Die Erzieherinnen der katholischen Einrichtung nutzen aber auch jede Möglichkeit der eigenen Fortbildung, um auf dem neuesten Stand zu sein. Dem jetzt vom Kreisjugendamt angebotenen Sprachprogramm nach Zivi Penner für die städtischen Einrichtungen, haben sie sich ebenfalls angeschlossen.

"Eigentlich gehört bei uns die Sprachförderung schon seit ich denken kann zum Konzept", so Christin Forgbert. Allerdings hätte sich durch die schnelllebige Zeit, die veränderten Lebenformen und die neuen Kommunikationsmöglichkeiten vieles verändert.

Und so wird die tägliche Sprachförderung an der Elisabeth-Straße durch das tägliche Miteinander intensiviert: Hier reicht die breite Palette von Sprachspielen, Gesprächskreisen, Bewegungsspielen, Mitmachlieder, Vorlesen bis hin zum Reimen.

Spaß am Sprechen ist das A und O. Worauf die Erzieherinnen besonders achten: "Wir lassen die Kinder immer aussprechen, hören genau hin und versuchen stets Vorbild zu sein."

(NGZ)
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