Ungewöhnliche Arbeitsgemeinschaft am Gymnasium Mit der Giraffe Disziplin und Teamgeist lernen

Ungewöhnliche Arbeitsgemeinschaft am Gymnasium · Eine Giraffe in der Turnhalle - kein Witz, auch wenn es sich nicht um den langhalsigen Steppenbewohner handelt. Stattdessen ist ein hohes Einrad gemeint - nur eines der zahlreichen ungewöhnlichen Unterrichtsmaterialien, die Gregor Schmitz am Gymnasium Jüchen verwendet. Denn nach dem Unterricht steht die "Zirkus"-Arbeitsgemeinschaft auf dem Stundenplan. Eine ungewöhnliche Arbeitsgemeinschaft bietet das Jüchener Gymnasium: In der "Zirkus-AG" lernen die Kinder nicht nur artistische Tricks, sondern auch Disziplin und Teamgeist. Ohne diesen "Zusammenhalt" klappt auch die große Pyramide nicht. NGZ-Foto: M. Reuter -->

Eine Giraffe in der Turnhalle - kein Witz, auch wenn es sich nicht um den langhalsigen Steppenbewohner handelt. Stattdessen ist ein hohes Einrad gemeint - nur eines der zahlreichen ungewöhnlichen Unterrichtsmaterialien, die Gregor Schmitz am Gymnasium Jüchen verwendet. Denn nach dem Unterricht steht die "Zirkus"-Arbeitsgemeinschaft auf dem Stundenplan. Eine ungewöhnliche Arbeitsgemeinschaft bietet das Jüchener Gymnasium: In der "Zirkus-AG" lernen die Kinder nicht nur artistische Tricks, sondern auch Disziplin und Teamgeist. Ohne diesen "Zusammenhalt" klappt auch die große Pyramide nicht. NGZ-Foto: M. Reuter -->

Im Atrium und in der Turnhalle üben dann 16 Mädchen und Jungen, mit bunten Bällen zu jonglieren, auf dem Einrad zu fahren oder mit dem Diabolo zu arbeiten. "Wollt Ihr jetzt etwas schweres lernen", fragt Gregor Schmitz seine "Zirkuslehrlinge". Ein begeistertes "Jaaaa" ist die Antwort. Aus dem Lautsprecher klingt Musik vom "Cirque de Soleil", zu den Klängen arbeiten die Kinder an ihren Kunststücken. "Das ist ein Trick, der erst nach 200 Versuchen klappt - aber dann klappt er immer", motiviert der Lehrer.

Doch ein starker Motivationsschub ist für die Mädchen und Jungen gar nicht notwendig: Sie üben eifrig mit ihren verschiedenen Geräten und wenn ein Kunststück mal nicht klappt, hilft Gregor Schmitz mit Tipps. So versucht Kerstin, einen leuchtenden Ball mit der gestreckten Hand zu balancieren. Was bei Gregor Schmitz ganz leicht aussieht, gelingt ihr erst zögerlich. Doch dann strahlt auch sie, als der kleine Ball über ihren Fingern zu schweben scheint. "Ohne Training und Disziplin ist Zirkus nicht möglich", weiß Gregor Schmitz aus eigener Erfahrung.

Doch in der Zirkus-AG gibt es nicht nur "Einzelkämpfer", die verbissen bis zur Perfektion trainieren. "Natürlich übt jeder an seinem Kunststück, aber hier ist auch die Gruppe wichtig", so der Pädagoge. So werde zum Abschluss immer eine große Pyramide gemacht oder die einzelnen Übungen werden zu einer "Gruppen-Übung" zusammen gefasst. Ein Mal pro Woche treffen sich die Mitglieder der "Zirkus-AG" zur gemeinsamen Probe.

Doch das ist den Mädchen und Jungen nicht genug. Sie fragen nach "Hausaufgaben": "Viele nehmen ihr Übungsgerät mit nach Hause und trainieren dort weiter", erzählt Schmitz. Das sei für ihn auch das Schöne am Zirkus: "Es gibt immer wieder Erfolgserlebnisse." Auch ihre ersten Auftritte haben die jungen Artisten schon erfolgreich absolviert. "Wir haben beim Schulmusical mitgemacht und auch bei der Sportler-Ehrung in der Peter-Giesen-Halle", so der Lehrer.

Eigentlich hätte die Gruppe zu wenig Vorbereitungszeit gehabt, um direkt vor Publikum aufzutreten, doch: "Ich war ganz überrascht, wie gut es geklappt hat." Jetzt, da der Auftritts-Stress erst einmal vorbei ist, soll zunächst etwas Ruhe in das junge Team hereinkommen. "Dann können wir wieder neue Kunststücke einüben", meint Gregor Schmitz. Er sieht die Arbeitsgemeinschaft als eine Gruppe, "in der die Kinder kreativ und ohne Verpflichtungen arbeiten können." Und wenn es nicht sofort klappt, kommt die Giraffe eben mit zum Heimtraining. busch

(NGZ)
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